Wohnhaus
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Kybitzstraße 23
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1550
- bis
- um 1600
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32706203
- Objekt-Nr.
- 333
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger Bau mit straßenseitig aufgestocktem Dachgeschoss zum Ende 19. Jh., mit massiven verputzen Erdgeschoss, unterkellert, unter Satteldach in Ziegelpfannendeckung. Im Erdgeschoss ein prächtiges Rundbogenportal von Gebälk tragenden schlanken Säulen flankiert, mit Sitznischen und profiliertem Gewänden, in dessen Scheitelpunkt ein Löwenkopf. Fenster im Erdgeschoss mit profilierter Holzeinfassung und ehemals Fensterläden, im Inneren Segmentbögen jeweils 2 Fenster zusammenfassend. Obergeschoss in Fachwerk über gerundeten und geriefelten Balkenköpfen ca. 15 cm vorkragend auch am Giebel (Stichgebälk). Schwelle mit Schiffskehle die von Wulst mit typischen Kerbschnitt-Dekor eingefasst ist. Über den Balkenköpfen Schuppenmuster, darüber durchlaufend Kehle und Wulst, dieser mit Kerbschnittmuster. Füllhölzer und Knaggen entfernt, Brüstungsbohlen mit geschnitzten und friesartig angeordneten Fächerrosetten. Über den Fenster des Obergeschosses eingeritzte Vorhangbögen, sowie ein durchlaufender Brüstungsriegel. Am ursprünglichen Traufgebälk stark profilierte Knaggen sowie Füllhölzer mit Schiffskehle erhalten. Rückwärtig ehemalige Querdielen zugebaut, ein erkennbares Rundbogentor erhalten. Schlichtes Fachwerk des Obergeschosses an der Rückseite nur durch Fenstervergrößerungen verändert, davor späterer Umgang. Mit Sandsteinplatten gepflasterter Hof, von Wirtschaftsgebäuden des 19. Jh. umgeben, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss in Fachwerk. Mit Kybitzstraße 22 verbunden, bis 1856 zusammenhängende Gebäude.
- Denkmalbegründung
- Das in der zweiten Hälfte des 16. Jh. errichtete Wohnhaus bildet das Eckgebäude zur Kybitzstraße und dem mittelalterlichen Straßenlauf der Krumme Gasse. Als ein stattliches Fachwerkgebäude besitzt es ein reich verziertes Fassadendekor, individuelle Innere Gestaltwerte sowie ein besonderes Eingangsportal der Spätrenaissance. Gleich dem Nachbargebäude Nr. 22, hat das Fachwerkhaus ein originäres massives Erdgeschoss, welches bis ins 19. Jh. außerhalb des kirchlichen und kommunalen Bauens eine Ausnahme bildet. Früher diente es dem Dichter und Sprachforscher Hoffmann von Fallersleben als Schulstätte. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, als stattliches Fachwerkwohnhaus mit ortstypischer sowie individueller Gestaltwerte der Spätrenaissance, aufgrund der verbundenen Personengeschichte zu Hoffmann von Fallersleben, sowie aufgrund der künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte und des straßenprägsamen Erscheinungsbildes ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32632244 | Altstadt (Baukomplex) | Altstadtbereich Kybitzstraße
32632891 | Altstadt (Baukomplex) | mittelalterlicher Straßenlauf "Krumme Gasse"
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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