Doppelhaus

Beschreibung: Zweigeschossiger Rohziegelbau (straßenseitige Fassade in gelben Klinker, Südseite im roten Ziegel) mit reichen Sandstein- und Putzelementen, auf ca. 80-100 cm hohen Putzsockel, unterkellert, mit ausgebauten Dachgeschoss mit Drempel unter Walm- bzw. Halbwalmdach in Falzziegeldeckung. Fassaden nicht übereinstimmend gestaltet, wie sonst bei Doppelhäusern üblich, und in sich asymmetrisch. Nördlicher Hausteil in den Obergeschossen risalitartig vortretend und vom Ziergiebel bekrönt, nördlich ein turmartiges Dachhäuschen in Fachwerk. Im Erdgeschoss eine überdachte Terrasse, an den Fenstern Reliefs mit vegetabilem Jugendstildekor. Im südlichen Hausteil Mitte durch Erker teils in Fachwerk betont. Eckerker als polygonaler Turm mit Fachwerk und kupfernen Dachhelm. Südlich ein hochgelegter Eingang mit originaler Haustür.

Denkmalbegründung: Das für den Maurerpolier Carl Jahns in den Jahren 1902/1903 errichtete Doppelwohnhaus hebt sich durch die virtuose und gestaltvolle Fassadendekoration von der Umgebung ab. Die stark repräsentative Wirkung ist vor allem durch reiche, alternierende Elemente wie die Fachwerktürmchen oder den Jugendstil-Einfassungen in Verbindung zur künstlerisch avancierten Asymmetrie gegeben. An der Erhaltung des Doppelwohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis-und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs-und Stadtbaugeschichte, als beispielhafter Bautypus eines Jugendstil-Doppelwohnhauses, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 32632617 | Stadterweiterung | Stadtwallbereich Kleiner Wall