Wohnhaus

Beschreibung: Dreigeschossiger Fachwerkbau auf ca. 0,40 m hohen verputzten Sockel unter zur Schmiedegasse abgewalmten Satteldach in Ziegelpfannendeckung. Erd- und erstes Obergeschoss in Geschossbauweise. Zweites Obergeschoss über gerundeten und geriefelten Balkenköpfen ca. 0,20 m vorgekragt, Füllhölzer und Schwelle mit wulstiger Schiffkehle mit typischen Kerbschnitt sowie schlichte, zweifach eingekerbte Knaggen. Unter der Traufe gleicher Gebälkaufbau. Gefüge im Erdgeschoss teils verändert, ursprünglich Rundbogentor, Reste vom Schuppendekor sowie Rosette auf Ständer. Im Obergeschoss Gefüge teils erneuert, Fußstreben-Paare in den Brüstungsfeldern. Vor dem Südgiebel eine niedrigere Bruchsteinmauer, teilweise verputzt unter schmalen Satteldach, wohl Rest eines mittelalterlichen Steinhauses. Rückwertige Wirtschaftsanbauten (Ställe und Werkstatt), teils in Fachwerk, teils in Bruchsteinmauerwerk.

Denkmalbegründung: Das um 1600 errichtete stattliche Wohnhaus bildete ursprünglich mit dem Nachbarhaus Nr. 9 ein Gebäudeflügel, welches 1658 abgeteilt wurde. Es befand sich von 1610-1817 im Besitz von Schmieden, die rückwärtigen Gebäude wurden als Werkstatt und Ställe genutzt. Schnitzdekor sowie Fachwerkkonstruktion sind im Zeitstil der Renaissance. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte durch die beispielhafte Ausprägung eines Stils und Gebäudetypus, als Zeugnis- und Schauwert für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte wie auch für Volkskunde, als auch aufgrund der künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte sowie der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges eines Platzes ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 32632217 | Altstadt (Baukomplex) | Holzberg