Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Heinrichsplatz 11
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1580
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32703702
- Objekt-Nr.
- 513
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeteiltes Fachwerk-Wohn-/Wirtschaftsgebäude in gemischter Bauweise auf niveauausgleichenden verputzten Werksteinsockel unter stumpf abgewinkeltem Satteldach in Betonpfannendeckung. Östlicher Haupteil von 1580 als dreigeschossiger Fachwerkbau, Erdgeschoss und erstes Obergeschoss in Geschossbauweise, zweites ca. 0,30 m vorkragendes Obergeschoss in Stockwerksbauweise über gerundeten Balkenköpfen und profilierten Knaggen. Füllhölzer mit bemerkenswerten doppelten Blattwerk-Schnitzmotiv. Das gleiche Motiv findet sich auf Stielen des ehemaligen Ladeerkers wieder, Brüstungsgefache mit Fußstreben-Paaren. Über wiederverwendeten Türsturz mit geschnitztem Vorhangbogen und Datum "1503" ein farbig gefasstes Steinrelief mit zwei Wappen, eingerahmt von Gebälk auf Konsolen und seitlichen Voluten. Die zwei rechten Gefachachsen wohl späterer Anbau. Westlicher Gebäudeteil aus dem 17. Jh. als zweigeschossiger Fachwerkbau in Stockwerksbauweise, gleich hoch aber weniger tief als das Haupthaus, vermutlich ehemaliger Wirtschaftsanbau, Toreinbau erst 1912. Fachwerk-Gefüge im Erdgeschoss durch Fenstereinbau verändert, im 0,25 m vorkragendem Obergeschoss mit Andreaskreuzen in den Brüstungsgefachen. Geziertes Gebälk mit Balkenköpfen mit geriefelter Wulst, erhaltene Knaggen mit gekerbten Wülsten, Schwelle und Füllhölzer im Viertelstab gerundet und mit Kerbschnitt versehen, darüber Schuppenband mit Zahnschnitt sowie Tauband auf der Schwelle. Gebälk unter der Traufe dem Erdgeschoss entsprechend, die Schwelle jedoch ohne Zahnschnitt und Tauband. Rückwärtig befindet sich ein Innenhof.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn-Wirtschaftsgebäude wurde 1580 errichtet und im 17 Jh. um den Westanbau erweitert. Als eines der wenigen Gebäude des Heinrichsplatzes ist es ein aufwendiger Bau mit geschnitzten Elementen. Die über dem Haupteingang befindlichen Wappen sind typisch für den Fachwerkbau der Renaissance, das Erbauer-Paar zierte die Fassade neben Sinnsprüchen auch mit den Familienwappen als Zeichen der Bauherrschaft. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, durch beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, aufgrund der künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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