Konventsgebäude Klosterdomäne St. Ludgeri
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Helmstedt, Stadt
- Gemarkung
- Helmstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Helmstedt
- Adresse
- Am Ludgerihof 1
- Objekttyp
- Konventgebäude (Konventsaal)
- Baujahr
- 1708
- bis
- 1724
- Personen
- Walrawe, Gerhard Cornelius von
Helwig, Michael
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32699489
- Objekt-Nr.
- 165
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Konventsgebäude des Klosters St. Ludgeri bestehend aus drei den Paßhof umschließenden Gebäudeflügeln in Form von schlichten zweigeschossigen verputzten Massivbauten unter Satteldach mit Quaderverzahnung an den Gebäudeecken. In mehreren Bauphasen errichtet, der Westflügel 1708 (heute kath. Pfarrhaus), der Nordflügel 1724 und der Ostflügel 1735 (von 1803-1977 Domänenpächterwohnhaus). Im Erdgeschoss des Nordflügels befindet sich der bauzeitliche sogenannte Kaisersaal mit erhaltener barocker Ausstattung. Der Ostflügel bildet mit seiner queraufgeschlossenen leicht zurückgesetzten Fassade, den akzentuierten Seitenrisaliten und den üppigen Portalen die ehemals hofzugewandte Schauseite. Die Portale sind mit Pilastern, gesprengten Giebeln und krönenden, farbig gefassten Wappen gegliedert, in der Mitte das Abtswappen. Die Gebäudefenster sind mit geohrten Werksteinen gefasst, in den Tympana der östlichen Dreiecksgiebel befinden sich jeweils drei gefasste Okuli. Bauführer bis 1724 J. Damian, Ostflügel nach Aufriss des Magdeburger Festungsbaumeisters Gerhardt Cornelius von Walrave gestaltet. Innen der Konventshof, auch Paßhof genannt. Der ursprüngliche mittelalterliche Kreuzgang fungierte auch als Friedhof der Abtei, und wurde 1553 in Folge der Reformation zerstört. Nach der barocken Neubauphase wurde die Fläche zum "Paßhof", heute mit Kopfsteinpflaster verlegt und Baumreihen bepflanzt.
- Denkmalbegründung
- Die ab 1708 errichteten Konventsgebäude gehören zur barocken Neubauphase des Klosters und markieren als deren Herzstück die letzte Blütezeit der Abtei zu Beginn des 18. Jh. Die bauzeitliche Ausstattung des Kaisersaals, die zum frühen Rokoko zählt, sowie anderes Interieur wie geschnitzte Eichentüren sind originär erhalten geblieben. Die Gebäudeflügel wurden vom Orden als Klausur genutzt. An der Erhaltung der Konventsgebäude besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, wie auch als Werk eines überregional bekannten Architekten sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte ein öffentliches Interesse. Zudem resultiert aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte und ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges einer Klosteranlage ebenfalls ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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