Schule
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Schöningen, Stadt
- Gemarkung
- Schöningen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schöningen
- Adresse
- Schützenbahn 9
- Objekttyp
- Schule
- Baujahr
- 1911
- bis
- 1912
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32675477
- Objekt-Nr.
- 55
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Schulgebäude mit einem zentralen giebelständigen Längsflügel sowie je einem traufständigen Kopfanbau an der Nord- und Südseite. Zweigeschossiger, unterkellerter und verputzter Ziegelbau auf Natursteinsockel unter Satteldach in Krempziegeldeckung, mit sechs Dachhäuschen mit Schieferbehang zur Ostseite und einem mittigen Dachreiter, die Kopfbauten unter Mansardenwalmdächern. Nordflügel mit einem außermittigen, in Rustika gefassten Eingang mit großen krönendem Wappenstein, große mit Lisenen unterteilte Lichtfenster mit Putzreliefs im Sturzbereich. Im Obergeschoss ein Zwerchhaus mit Fensterreihe über Fußwalm, vom Schweifgiebel mit halbrunden Sprossenfenster bekrönt. Zur Nordseite ein polygonaler Erker mit einem Eulen-Halbrelief als Konsolfigur. Auf der Südseite ein eingeschossiger Söller. Im Inneren eine Wedeltreppe sowie wandfeste Ausstattung in Jugendstilformen. Hauptflügel mit nördlich vorspringendem Risalit unter Mansardenwalmdach mit Ziergiebel und Dachreiter mit Glockenhaube und Wetterhahn. Im Mittelflügel Fassadengliederung durch Sohlbankgesimse, im südlichen Kopfbau wieder Gliederung durch Lisenen. Alternierende Gestaltung mit spitz zulaufenden östlichen Zwerchgiebel.
- Denkmalbegründung
- Durch einen Beschluss der Stadt im Jahre 1910 wurde die Einrichtung einer Realschule festgehalten, für die ein eigenes durch die städtischen Behörden errichtetes Schulgebäude vorgesehen wurde. Nach dem Plänen und der Leitung des Regierungsbaumeisters E. Wedemeyer wurde am 6.07.1911 mit dem Bau begonnen, am 17.04.1912 konnte die Schule bezogen werden. Das Schulgebäude zeichnet sich vor allem durch seine überdurchschnittlichen Gestaltungswerte aus: Trotz seiner funktionalen Grundstruktur verzeichnet der Baukörper eine Vielzahl von baukünstlerischer Akzenten, die sich in der Ausgestaltung der Dachlandschaft sowie in der Gestaltung von alternierenden Architekturteilen, der Fassadenzierde und der Innenausstattung zeigt. Somit trägt das Schulgebäude ein künstlerisches Wollen und eine persönliche Note des Baumeisters, sodass die Ausführung bereits von den Zeitgenossen als „vorbildlich“ gerühmt wurde. Aufgrund der zahlreichen Schenkungen konnte zeitnah eine umfangreiche Lehrerbibliothek und eine bedeutende Lehrmittelsammlung ermöglicht werden, was einen ambitionierten und politisierten Rahmen dieser Schulbegründung dokumentiert. Typologisch lässt sich das Gebäude in den Kommunalbau des Neubarock einordnen. An der Erhaltung der schule besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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