Mittelmühle; Hof Lampe
- Landkreis
- Helmstedt
- Samtgemeinde
- Nord-Elm [Sg]
- Gemeinde
- Räbke
- Gemarkung
- Räbke
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Räbke
- Adresse
- Räbke 134
- Objekttyp
- Wassermühle
- Baujahr
- um 1830
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32667193
- Objekt-Nr.
- 39
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, langgezogener Gebäudeflügel unter Satteldach. Erdgeschoss in verputzten Kalksteinquadern, mit hofseitigen Wirtschaftstoren, sowie symmetrisch angeordneten Zugängen in geohrten Einfassung hinter Natursteintreppen, flankiert von profiliert eingefassten Fenstern. Obergeschoss in Fachwerk mit verputzter Ausfachung, über den Eingängen platzierte Zwerchhäuser mit Betonfaserplattenbehang. Rückwärtig teils erhaltene Eckquaderung, ansonsten verputztes Mauerwerk mit unregelmäßigen Fenstergefüge, teils mit Segmentbögen, Obergeschoss vollständig in Betonfaserplattenbehang. Zur Südseite Anbau unter Pultdach als wohl der ehemalige Mühlenteil.
- Denkmalbegründung
- An der Stelle der östlich außerhalb des Dorfes stehenden Mittelmühle stand bereits im 16. Jh. eine herrschaftliche Pachtmühle. Unter dem Helmstädter Stadtvogt Hermann Brandes wurde die Mühle zur ersten Papiermühle Räbkes umgebaut, die die Universität in Helmstedt belieferte. Der Mühlenkomplex prosperierte mit eigener Bokemühle, Lohmühle sowie Handwerkerhäusern und Gaststätte, und da die beschäftigten keine Abgaben zahlten und dienstfrei waren gegenüber den Herrn von Warberg, entwickelte sich somit der erste Räbker Mühlenkrieg. Im Dreißigjährigen Krieg musste Hermann Brandes die Mühle abtragen und wüst werden lassen, welche 1676 unter Ernst Wanschape neu errichtet wurde. Im 18. Jh. war die Mühle für ihr qualitatives Papier bekannt, welches durch ein damals modernes Holländerwerk möglich war, und stand in Konkurrenz zu den fürstlichen Amtsmühlen. 1830 wurde die Mühle durch ein Brand zerstört und unter Verwendung von Kalkstein-Mauersteinen des Jagdschlosses Langeleben wieder aufgebaut und die Mühlentechnik mit französischen Maschinen ausgestattet. 1845 folgte ein erneuter Brand und Wiederaufbau. Nach einem Verkauf 1867 diente die Mühle als Senfmühle bis zur Stilllegung während des Zweiten Weltkrieges. An der Erhaltung der Mittelmühle besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie für die Geschichte der Kulturlandschaft, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Landschaftsbild ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Beschreibung Mittelmühle Räbke; Mühle Liesebach e.V.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb