Herrenhaus; Rittergut Essenrode
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Lehre
- Gemarkung
- Essenrode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Essenrode
- Adresse
- Schloßstraße 6
- Objekttyp
- Herrenhaus (Bauwerk)
- Baujahr
- 1738
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32661244
- Objekt-Nr.
- 127
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Rittergueter
- Beschreibung
- Das 1738 für die Familie von Bülow errichtete Herrenhaus liegt inmitten eines kleinen Landschaftsparks und ist von einem Wassergraben umgeben. Verputzter, weiß-grauer und zweigeschossiger Bau, das Dach ist an den Schmalseiten abgewalmt. Lachsrot abgesetzte Quaderverzahnungen an den Kanten. Die Südfassade besitzt eine symmetrische Fassadengliederung mit gruppierten Fensterachsen, lachsrot gerahmten Fensteröffnungen und einer Freitreppe zum mittigen Haupteingang. Die Mittelachse mit knapp vorspringendem Risalit wird durch Rundbögen über dem Portal, dem darüber liegenden Fenster sowie im Traufbereich betont. Die Nordfassade ist mit Schiefer verkleidet, der Sockelbereich greift die Gestaltung der Südfassade auf. Der leicht hervortretende Mittelrisalit wird von einem Dreiecksgiebel bekrönt. Von dieser Seite aus führt eine filigrane Eisenbrücke über die Graft zum Park. Die Ostfassade ist ebenfalls mit Schiefer behangen, die Westfassade wird durch Efeubewuchs verdeckt. Im Vestibül befindet sich eine doppelläufige Treppe. Zentral im Obergeschoss ein Saal mit Wandschränken und zwei Kaminen mit Régence-Ornamenten.
- Denkmalbegründung
- 1738 ließ Gotthard Heinrich August von Bülow das stattliche Herrenhaus als Mittelpunkt der Gutsanlage errichten. Es steht, von einer Graft umgeben, in der Achse vom südlichen Eingangstor, durch den Park bis zum nördlichen Tor und der weiter nach Norden führenden Von-Hardenberg-Straße. Am Herrenhaus lässt sich eindrucksvoll der Stilwechsel vom Spätbarock zum Frühklassizismus nachvollziehen. Die Gestaltung der Südfassade ist mit der symmetrischen Fassadengliederung sowie den Rundbogenformen in der Mittelachse stilistisch der Formensprache des Spätbarocks nachempfunden während die strenge und nüchtern gestaltete Nordfassade mit Dreiecksgiebel klassizistische Gestaltungselemente aufweist. Das Herrenhaus besitzt Zeugnis- und Schauwert als Vertreter der herrschaftlich-repräsentativen Architektur des ländlichen niedersächsischen Adels in der Zeit des späten 17. und 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung des Herrenhauses besteht demgemäß aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen aufgrund seiner Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte sowie wegen des gebäudetypischen und orts- und gutsbildprägenden Zeugniswerts ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 32630038 | Gutshof (Baukomplex) | Gut Essenrode
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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