Postamt (Bauwerk)

Beschreibung: Zweigeschossiger Massivbau aus Kalkstein auf Kellersockel unter Walmdächern. Markante Südwestecke mit einem vorkragendem Söller, im Obergeschoss ein massiver Balkon, gefolgt von einem zweigeschossigen runden Turmabschluss mit Kegeldach. Symmetrisch dem Eckturm angefügte straßensichtige Hauptfassaden, im Erdgeschoss mit großen Rundbogenfenstern mit innerer Lanzettenteilung, im Obergeschoss gekuppelte Rundbogenfenster mit Teilungssäulchen. Die Zwerchgiebel mit der Inschrift „Postamt“ sowie das Reichswappen. An der Ostseite ein leicht vorkragender Eingangsrisalit mit gekuppelten Fenstern in den Obergeschossen und einem Zwerchgiebel. Das Gebäude ist durchgehend mit Bauzierde der Neuromanik gestaltet.

Denkmalbegründung: Das Postgebäude ist markant an der Ecke Lindenstraße/ Poststraße positioniert. Als ein durchweg durchstrukturiertes Gebäude im Stil der Neuromanik ist es ein qualitativer Vertreter des Historismus, wahrscheinlich im städtebaulichen Kontext zum Kaiserdom stilistisch so gewählt, errichtet unter dem Kreismaurermeister Albert Fricke. Durch den Luneviller Frieden von 1801 und den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde Preußen zu einem der Haupt-Post-Staaten. 1805 besetzte Preußen die hannoverschen Gebiete und führte auch hier das preußische Postwesen ein. In der Prosperitätszeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg baute die preußische Verwaltung das Postwesen aus. An der Erhaltung des Postamtes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.