Wildenstein-Leestensche Clus

Beschreibung: Orts- und kulturgeschichtlich bedeutende Baugruppe mit spätgotischer Kapelle am Platze eines ehemaligen Lepra-Spitals und ehemaligen Armenhauses als stattlicher Fachwerkbau von 1669. Vor dem Kirchturm befinden sich zwei mittelalterliche/neuzeitliche Steinkreuze, die als translozierte Sühnesteine vermutet werden.

Denkmalbegründung: Die ursprünglich am nördlichen Ortsrand stehende Gebäudegruppe entsprang der spätgotischen Marienkapelle, die im Zusammenhang eines kleinen und 1523 urkundlich genannten Nonnenklosters entstanden ist, sowie eines nahegelegenen mittelalterlichen Siechenhauses. Als ab der Mitte des 15. Jh. die Krankheit verschwand, hatte das Spital später keine Verwendung mehr und wurde zu einem Armenhaus umgewandelt, „Ratsclus“ genannt. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges und aus Mangel an Geldmitteln verfiel zunehmend die „Ratsclus“ und musste in der Mitte des 17. Jh. abgerissen werden. Durch das Stifterpaar Friedrich von Wildenstein und seine Gattin Judith von Leesten, die zum Hofstaat der Herzogin Anna Sophie gehörten, wurde im Jahre 1669 ein neues Armenhaus bzw. Hospital errichtet. Diese sorgten auch für den Unterhalt der dort lebenden Personen. An der Erhaltung der Wildenstein-Leestenschen Clus samt der Cluskapelle besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie für Sozialgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltwerte, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse): 32672594 | Kapelle (Bauwerk) | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Helmstedter Straße 22
32672612 | Armenhaus | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Helmstedter Straße 23