Schloss Schöningen
- Landkreis
- Helmstedt
- Gemeinde
- Schöningen, Stadt
- Gemarkung
- Schöningen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schöningen
- Objekttyp
- Schlossanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32630649
- Objekt-Nr.
- 14
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Aus einer mittelalterlichen Burg hervorgegangene vierflügelige Schlossanlage des späten 16. und des frühen 17. Jh. Mittelalterliche Fundamente in den beiden quadratischen Flankentürmen des Osttraktes erhalten, im Südturm die rippengewölbte ehemalige Kapelle für den katholischen Gottesdienst sowie im Südtrakt im Unterbau Teile des alten Palas. Das heute Erscheinungsbild ist wesentlich durch Erneuerungen und Umbauten Ende des 16. und Anfang des 17. Jh. bestimmt: Unter der Herzogin Sophia von Polen (1568-75) stammte der Renaissance-Erker am Kapellenturm, wie auch der heute nicht mehr existente Lustgarten. Unter Elisabeth (1613-26) wurde das Schloss großzügig ausgebaut, von seiner einst aufwendigen Gestalt erinnert das Hofportal. Unter Anna Sophia (1628-1659) wurde der Nord- und Westflügel nach hinten verlegt und wieder aufgebaut. Während der Nutzung als Domäne wurden lediglich 1817 Erneuerungsarbeiten durchgeführt, der Westflügel wurde um 1910 als Pächterwohnhaus ausgebaut. Die mittelalterliche Burg war einst von zwei Wassergräben umgeben, Rudimente des ursprünglichen 1574-1585 festungstechnisch erneuerten Walls sind östlich und westlich des Schlossbaus erhalten. Auf der östlichen Seite verläuft in ca. 50 m Entfernung ein Wall mit vorgelagertem Graben, der sich im Norden in 25 m Entfernung fortsetzt.
- Denkmalbegründung
- Wohl aus Anlass der Eroberung der Stadt Schöningen durch Erzbischof Otto von Magdeburg im Jahre 1347 initiierte Herzog Magnus auf einem Hofe des Lorenzklosters den Bau von Festungswerken. Als Grenzfeste wurde es im Hochmittelalter an verschiedene Ritter verpfändet mit der Aufgabe es kontinuierlich auszubauen, und wurde diente zudem auch als Jagdsitz der welfischen Herzöge. 1542 wurde die Burg im Krieg des Schmalkaldischen Bundes gegen Herzog Heinrich den Jüngeren zerstört und wohl zunächst nur notdürftig wiederhergestellt. Zum Ende des 16. Jh. diente die Schlossanlage als Witwensitz (Leibgedinge) der Herzoginnen Sophia von Polen (1568-1575), Elisabeth von Dänemark (1613-1626), sowie Anna Sophia von Brandenburg (1628-1659). Jede der residierenden Herzoginnen ließ das Schloss entsprechend des vorherrschenden Zeitgeschmacks umbauen, wobei die Schlossanlage unter Herzogin Elisabeth am prägnantesten als herrschaftliche Residenz ausgebaut wurde. Herzog August ließ von 1660 bis 1662 das Zeughaus abreißen und die Wehranlagen abbauen, das Schloss fungierte zu der Zeit als Amtssitz. Als dieser 1815 von Schöningen nach Helmstedt verlegt wurde, wurde das Schloss zur Domäne umgenutzt. 1970 wurde die landwirtschaftliche Nutzung der Anlage eingestellt und das Schloss ging in den Besitz der Stadt über. Das heutige Schloss zeugt noch vom mittelalterlichen Aussehen der Burg, die der damaligen Innovation entsprechend viereckig und nicht mehr rund gebaut wurde, vom Wall und Graben umgeben. Die Schlossanlage gehört noch heute zu den prunkvollsten Gebäuden nahe dem Elm. An der Erhaltung des Schlosses Schöningen besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Landesgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 32668204 | Palas | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32668221 | Schlossgebäude | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32668321 | Wohnhaus | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32668361 | Bergfried | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32671466 | Wallanlage | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32671485 | Mauer | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32671502 | Park | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
32671519 | Schlossgebäude | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
50123005 | Torhaus | Schöningen, Stadt - Schöningen - Schöningen - Burgplatz 1
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb