Kloster Mariental

Kloster Mariental, Matthäus Merian, Topographia Braunschweig Lüneburg (1654/1656) (1654)

Wohn-und Verwaltungshaus, Ansicht Ost (2018)

Pferdestall, Ansicht Nordost (2018)

Von Alvenslebensche Kapelle, Ansicht Südwest (2018)

Kreuzgang sowie West- und Südflügel, Ansicht Nordost (2018)

Ansicht Süd (2018)
- Landkreis
- Helmstedt
- Samtgemeinde
- Grasleben [Sg]
- Gemeinde
- Mariental
- Gemarkung
- Mariental
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mariental
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32630183
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Ortsbildprägende, geschichtlich und künstlerisch bedeutende Anlage des ehemaligen Zisterzienser-Klosters mit im Kern mittelalterlichen Klostergebäuden und ausgedehnten Wirtschaftsgebäuden der Domäne aus dem 19. Jh., errichtet vowiegend im Velpker Sandstein. Neben dem Wirtschafhof der Domäne westlich der Klostergebäude gehört ein östlicher Krichhof sowie ein ausgedehntes Klostergelände zum Areal des Klosterguts.
- Denkmalbegründung
- Die Klostergründung geht auf das Jahr 1138 zurück, als der sächsische Pfalzgraf Friedrich von Sommerschenburg ein Familienkloster begründete, in dem er ein Erbbegräbnis einrichten wollte. Auserwählt wurde der junge und aufstrebende Zisterzienserorden, von dem der erste Abt Bodo aus Amenlunxborn berufen wurde, der mit dem Konvent aus dem kurz zuvor begründetem Abtei Altenbergen bei Köln kam. Zeitgleich wurde der Bau der St. Marien-Klosterkirche begonnen, die 1146 geweiht wurde. Südlich der Kirche befindet sich die heute noch geschlossen erhaltene vierseitige Anlage der Konventsgebäude, in ihrem baulichen Kern ebenfalls aus der Zeit der Romanik, um einem mittigen Platz des ehemaligen Kreuzganges angeordnet. Aus bescheidenen Anfängen erwuchs später ein bedeutender Grundbesitz des Klosters, welches durch zahlreiche adelige Stiftungen zunächst zerstreut ab 1300 zusammengefasst und durch Höfe und Güter ergänzt wurde, wobei Mariental somit den politischen und wirtschaftlichen Höhepunkt errichte und zu den wichtigsten norddeutschen Abteien sowie den größten Landbesitzern im ostsächsischen Raum zählte. Im 14. Jh. ist der Abt nicht nur Patron der Kirche zu Mariental selbst, sondern auch weiteren Dörfern der Magdeburger Börde, in denen bis in das 19. Jh. hinein Klosterdomänen bestanden. Neben den noch erhaltenen Begräbniskapellen im Ostflügel der Konventsgebäude sowie der von Alvenlebischer Kapelle befanden sich zahlreiche adelige Grablegen im 1840er Jahren abgerissenem Kreuzgang, im südwestlichen Teil des Chores liegt der Stifter begraben. 1542 wurde im Kloster vorübergehend, 1569 dauerhaft die Reformation eingeführt, sodass es in den Besitz der Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel fiel, nur 1629 wurde das Kloster kurzzeitig von der katholischen Kirche vereinnahmt. Unter Abt Caspar Schosgen wurde eine evangelische Klosterschule eingerichtet, die 1742 verendete, 1753 folgte eine Vorbereitungsschule für das Lehrerseminar in Wolfenbüttel, welche 1773 nach Helmstedt verlegt wurde. Der Klosterkonvent verlor im 18. Jh. zunehmend an Bedeutung und wurde 1810 schließlich aufgelöst. Folglich wurde die Klosteranlage zur Staatsdomäne, aus welcher Zeit zahlreiche Umbauten und Wirtschaftsgebäude stammen, die Klosterkirche selbst sowie die Klostergebäude sind im Großteil in ihrer romanisch-frühgotischer Form erhalten. An der Erhaltung des Klosters Mariental besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie für Kultur- und Geistesgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 32662985 | Stall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663002 | Stall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663019 | Taubenturm | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663036 | Stall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663053 | Wohnhaus | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663070 | Wohnhaus | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße 4/4a
32663087 | Klostergebäude | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663104 | Einfriedung | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663121 | Kirche (Bauwerk) | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663139 | Kirchhof | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663156 | Klostergelände | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße
32663174 | Wohnhaus | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße 3
32663191 | Schafstall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Schäfertor
32663208 | Schafstall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Walbecker Weg 9
32663225 | Schweinestall | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Schäfertor
32663592 | Wirtschaftsgebäude | Mariental - Mariental - Mariental-Dorf - Kirchstraße 3
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Kloster Mariental, Matthäus Merian, Topographia Braunschweig Lüneburg (1654/1656) (1654)

Wohn-und Verwaltungshaus, Ansicht Ost (2018)

Pferdestall, Ansicht Nordost (2018)

Von Alvenslebensche Kapelle, Ansicht Südwest (2018)

Kreuzgang sowie West- und Südflügel, Ansicht Nordost (2018)

Ansicht Süd (2018)