Burg
- Landkreis
- Verden
- Gemeinde
- Langwedel,Flecken
- Gemarkung
- Hagen-Grinden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Auf dem Rott
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32603635
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- 1 km östlich von Hagen, südlich von Cluvenhagen liegt eine Wall-Graben-Anlage, bestehend aus einem inneren Plateau und zwei vorgelagerten Wällen und Gräben. Die Wälle sind 8-15 m breit und bis 1,3 m hoch, die Gräben bis zu 0,8 m Tiefe erhalten. Wälle und Gräben sind an der Nordseite, Richtung Kanal (Flussbett der Alten Aller), nicht mehr vorhanden. Wahrscheinlich wurde der Nordteil der Burganlage durch die Alte Aller abgespült und allmählich eingeebnet. In den beiden Südecken des 20 x 30 x 1,5 m messenden Plateaus sind rechteckige Erhebungen zu erkennen, die Reste ehemaliger Gebäude darstellen mögen. Eine Testgrabung im Jahr 1936 durch Biere ergab in vier Suchschnitten eine Lehmschicht über mittelalterlichem Bauschutt. Darunter fanden sich Mönch-Nonne-Dachziegel, sowie ein Bruchstück einer ""Weserfußbodenplatte"". Lesefunde aus dem Jahr 1969 erbrachten Mörtelreste, Ziegelbruch und einige Wandscherben. 2005 konnten auf dem Wall ein mittelalterliches Henkelfragment aufgesammelt werden. Bei Bauarbeiten am 50 m nördlich gelegenen Kanal im Jahr 2007 konnten einige Funde geborgen werden, die wohl mit der Burg zusammenhängen: mittelalterliche Tonscherben, wenige Steinzeugscherben, zwei neuzeitliche Pfeifenstielfragmenten, ein Stück Eisenschlacke und ein Stück korrodiertes Eisen. Ein letzter Lesefund wurde im Winter 2007 am südlichen Wall gemacht, eine dänische Kupfermünze von 1771. Auf der Bildseite zeigt die Münze ein gekröntes Monogramm mit dem gedoppelten ineinander verschlungenen Buchstaben C sowie die gespiegelte Zahl 7 zu beiden Seiten, was sich auf den Münzherren Christian VII. (1766-1808) bezieht. Die Aufschrift auf der Wertseite lautet ""1 SKILLING DANSKE K M 1771"". Die Abkürzung ""K M"" bezeichnet das Material (Kobber-Mynt, Kupfermünze). Anhand der Funde lässt sich die Entstehung der Burganlage im Mittelalter ansetzen. Einige Funde weisen auf eine Nachnutzung in der Neuzeit hin. Schünemann datiert die Burg in das 11.-12. Jh. Nach Trüper war hier Mitte 12. Jh. die Burg des Gerung I. von der Hagen (de Hagene), die auch ""Wunnenburg"" genannt wurde. Gerung von der Hagen ist von 1142 bis 1159 urkundlich erwähnt. 1315 bezeichnet Daniel von der Hagen seine Burg als ""Wunnenhagen"". In der Bremer Chronik von Rinesberch/Schene wird sie als ""Wimmenhagen"" bezeichnet. In Folge einer Fehde mit Bremen wurden 1305 im Bremer Umland Burgen abgebrochen, darunter auch Wunnenhagen. In der Kurhannoverschen Landesaufnahme ist die Anlage nicht verzeichnet (18. Jh.) und im Mtbl. 1526 der preußischen Landesaufnahme fehlen die Wälle an der Flußseite schon (19. Jh).
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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