Karlstein
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Haste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Der Große Karlstein, Schluppstein
- Objekttyp
- Großsteingrab
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 32200668
- Objekt-Nr.
- 12
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Bezeichnung: Der Große Karlstein (neue Benennung) bzw. Schluppstein. 1927: "Große Steinkammer, aus Platten von Piesberger Sandstein errichtet. Die Richtung ist nahezu ostwestlich. In situ stehen der östliche Abschlußstein, vier Träger der Nordwand, drei oder vier Träger der südlichen Langwand. Der Träger der westlichen Schmalseite ist nach außen umgefallen. Von den vier Decksteinen liegt lediglich der westliche in situ auf, die anderen sind verstürzt. Um das Grab herum liegen sehr viele kleine Steine, wohl Reste der Zwickelausfüllung und einer ehemaligen Bedeckung, von der sonst nichts mehr zu bemerken ist. Der Grundriß der Kammer ist schwach trapezförmig, die Träger stehen in Abständen auseinander. Dem trapezförmigen Grundriß entsprechen die gen Osten mächtiger werdenden Decksteine, deren größter 3,7 m zu 2,2 m bei 0,8 m Dicke mißt. Die lichte Weite der Kammer beträgt etwa 8,5 m zu 3 m im Osten und 2,3 m im Westen". Der Karlstein ist in der Literatur seit mindestens dem 17. Jh. bekannt und immer wieder be- und untersucht worden. Dabei sollen außer Menschen- und Tierknochen u. a. auch ein "Donnerkeil" und ein Dolch von 24 cm Länge gefunden worden sein. Das Großsteingrab ist neolithisch und den Trägern der sog. Trichterbecherkultur zuzuweisen. Die früheste Vorstellung von diesem Grabe ging von der Vermutung aus, daß ein mächtiger, nun in vier Teile zerbrochener Deckstein über das Grab gelegt war, woraus sich der Holzschnitt Schatens von 1690 erklärt. Der volkstümlichen Überlieferung nach wurde das Denkmal als heidnischer Opferaltar gedeutet. Karl der Große soll nach seinem Sieg über die Sachsen den großen Deckstein mit seiner Reitgerte in vier Teile zerschlagen haben, als Zeichen des Sieges des Christentums über das Heidentum. Die Karlsteine zählen neben den Siebensteinhäusern bei Oberndorfmark im Ldkr. Soltau-Fallingbostel und den Lübbensteinen bei Helmstedt zu den bekanntesten niedersächsischen Großsteingräbern. Von besonderer Bedeutung ist das beim Bau verwendete Steinmaterial, das im benachbarten Piesberg gebrochen und hierher transportiert werden musste.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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