Herrenhaus; Rittergut Oberg
- Landkreis
- Peine
- Gemeinde
- Ilsede
- Gemarkung
- Oberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Oberg
- Adresse
- Oststraße 30
- Objekttyp
- Herrenhaus (Bauwerk)
- Baujahr
- 1855
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31362722
- Objekt-Nr.
- 186
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, unterkellerter Massivbau auf verputzten Quadersockel unter Satteldach mit Sandsteindeckung. Ebenso der zweigeschossige westliche Anbau unter Satteldach mit Wesersandsteindeckung. Viele kleine Sattelgauben auf der vorderen und der hinteren Dachfläche. Außenwände massiv und verputzt, mit einem Anstrich versehen. Vorder- und Rückseitig jeweils hoher spitzer Zwerchgiebel unter Satteldach. Firstlinien bilden mit dem First vom Hauptbaukörper ein Kreuzdach. An der Südseite Hauseingang mit davorliegenden Windfang und Veranda. Im verzierten Giebel über dem Eingang Wappenrelief der Familie von Kalm. Kleingeteilte, zumeist mit Sandstein gefasste Fenster, teilweise bleiverglast mit bunten Scheiben. Fundamente wohl aus dem 15. Jh., die Mauerwerksquader reichen teils unmittelbar an den Graben. Im Keller an der Südostecke Kreuzgartgewölbe, von zwei Mittelpfeilern mit geschrägten Kämpfern getragen, an der Nordostecke tonnengewölbt. Am Ostgiebel befindet sich ein Sandsteinerker. Fenster teils mit Dreieckgiebel überdacht und im Brüstungsbereich ornament- und inschriftenverziert, teilweise gekuppelt angeordnet.
- Denkmalbegründung
- Die ersten Urkunden von dem Ministerialiengeschlecht Oberg erscheinen gegen Ausgang des 12. Jh. Der einstmalige mittelalterliche Burgsitz der Familie wurde vom Herzog Heinrich dem Wunderlichen im Zuge seiner Fehde gegen Bischof Siegfried II zerstört, eine spätere Burg wurde 1392 an den Bischof Gerhard von Hildesheim verkauft, der diese anschließend niederlegte. Nach dem Aussterben des 1810 in den Grafenstand erhobenen Geschlechtes gelangte der Besitz 1852 durch Erbschaft an die Familie von Kalm, später in andere Hände. Das Herrenhaus wurde 1855 im damals zeitgenössichen englischen Stile erbaut mit Architekturzitaten der Tudorgotik sowie prägnanten Sandsteinerkern, mit einem westlichen Anbau von 1900. Umgeben von einem Ringgraben, auf spätmittelalterlichen Fundamenten der einstmaligen Wasserburg stehend, befinden sich im Erdgeschoss des Gebäudes Wappenscheiben des 17. und 18. Jh. An der Erhaltung des Herrenhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte und für Sozialgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltäglichen künstlerisch-handwerklichen Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als Element des räumlichen Gefüges eines Rittergutes ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31351824 | Gutshof (Baukomplex) | Rittergut Oberg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb