Köthnerstelle, ehem.

Beschreibung: Zweigeschossiges Fachwerkgebäude in Stockwerksbauweise auf Sandsteinsockel unter Mansarddach in Ziegelpfannendeckung, westlich mit Gauben in Schieferbehang. Fachwerkgefüge mit gekuppelten Ständern sowie Diagonalstreben (im 19. Jh. erneuert), westliche Traufseite originär mit K-Streben, dort auch eine Schwellinschrift mit dem Datum 1733. Die Straßenseite ist mit einem Zwerchhaus übehöht und mit einem flachen profilgefassten Dreiecksgiebel mit neueren sprossengeteilten Lichtfenster bekrönt. Im Erdgeschoss holzgefasste Eingangstür hinter vorgelegten Stufen. Kubatur auf annähernd quadratischem Grundriss. Rückwärtig befindet sich ein zugehöriger Saalanbau als zweigeschossiger Fachwerkflügel in Stockwerksbauweise unter Halbwalmdach. Ziegelausfachung, rückwärtig teils noch mit Lehmziegeln. Im Erdgeschoss befinden sich Ställe, im Obergeschoss ein kleiner Saal mit Nebenräumen. An der Giebelwand zum Wohnhaus ein halb eingetiefter Keller in Sandsteinquadermauerwerk.

Denkmalbegründung: Das stattliche Fachwerkwohnhaus wurde in der Mitte des 18. Jh. errichtet. Signifikant und straßenprägend ist seine klassizistische Ausgestaltung sowie das sich ab 1700 im Profanbau ausbreitende Mansarddach. 1767/68 wurde es als Köthnerstelle erwähnt und 1938 als Gastwirtschaft aufgeführt. Gemeinsam mit dem Posthof und der Nummer 91 bildet das Gebäude eine historische Häuserzeile des 18. Jh. An der Erhaltung des um 1750 errichteten Wohnhauses besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund der künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, aufgrund seiner wissenschaftlicher Bedeutung für den Beispielwert des Saalanbaus, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 31351796 | Hofanlage | Ehem. Posthof Bierstraße 75 - 81