Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Wohn-/Wirtschaftsgebäude, bestehend aus einem um 1610 errichteten Wirtschaftsteil und einem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbautem Wohnhaus. Der ältere Wirtschaftsteil zeigt den Typ eines Niederdeutschen Hallenhauses als Zweiständerbau mit beidseitiger Kübbung unter einem Halbwalmdach mit vorkragendem Giebeltrapez über profilierten und geschwungenen Knaggen und einem seitlich zurückliegendem Dielentor auf der Ostseite. Das Erdgeschoss-Rähmholz ist mit Zahnschnittelementen verziert, die darunterliegenden Gefache sind mit je zwei dreieckigen Kopfhölzern versehen. Der westlich anschließende Wohnteil wurde als zweigeschossiger Fachwerkbau in Stockwerksbauweise mit umlaufendem Rähmkranz und Andreaskreuzverstrebungen unter Satteldach an den Wirtschaftsteil angebaut. Die Westseite ist mit einer senkrechten Holzverschalung verkleidet, das Nordgiebeldreieck mit regionaltypischen Linkskrempern.

Denkmalbegründung: Das Wohnwirtschaftsgebäude steht im Kontext einer gewachsenen Hofanlage am Südrand des alten Ortes an der Ostseite der Straße gelegen. Es zeigt gebäudetypologisch zwei Seiten, zum einen den im frühen 17. Jahrhundert errichteten Wirtschaftsteil und regionaltypisch seltener gewordenen Typ des Niederdeutschen Hallenhauses und zum anderen den aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angebauten jüngeren Wohnhausteil. Am Erhalt des Gebäudes besteht aus ortsgeschichtlichen Gründen mit Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und Siedlungs- und Stadtbaugeschichte ein öffentliches Interesse.