St. Petri
- Landkreis
- Cuxhaven
- Samtgemeinde
- Hemmoor [Sg]
- Gemeinde
- Osten
- Gemarkung
- Osten
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Osten
- Adresse
- Am Markt
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1746
- bis
- 1747
- Personen
- Prey, Johann Leonhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31344454
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalkirche aus Backstein mit dreiseitigem Ostabschluss, Mansarddach mit kleinen Gauben in Schieferdeckung und quadratischem, dreigeschossigem Westturm unter Knickhelm mit geschweiften Eckgraten und steiler Pyramidenspitze in Schieferdeckung. Die Turm- und Langhauswände werden mittels Pilaster durch flach abgestufte Wandebenen gegliedert, zwischen ihnen liegen Wandfelder und in diesen eingetiefte, rechteckige Felder, die die hohen Segmentbogenfenster umfassen. Die Portale im Westen, Norden und Süden mit barocken Pilasterrahmungen aus Sandstein und ornamentierten Türen. – Im Inneren Raumabschluss durch flachgeneigte Holztonne mit Roccaille-Stuckaturen. Die symmetrisch angelegte Raumausstattung in geschwungener Ornamentik besteht aus einem raumhohen Kanzelaltar im Osten, der zwischen zwei zweigeschossigen Priechen angeordnet ist; im Erdgeschoss laufen eingeschossige, durchfensterte Priechen entlang der Wände, die das im Rauminneren stehende Kastengestühl rahmen; beide werden im Langhaus auf drei Seiten von breiten Emporen überfangen; im Westen ist auf einer zweiten Emporenebene die Orgel angeordnet. Erbaut 1746-47 von Johann Leonard Prey, Hamburg; Orgelprospekt 1751 von Jacob Albrecht, Lamstedt.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Petri in Osten steht direkt hinter dem Deich des sich entlang des Westufers der Oste ziehenden Reihendorfes. Auf einer zum Deich ansteigenden Wurt gelegen, überragt sie die umliegende Bebauung und ist vom gegenüberliegenden Ufer des Flusses weithin zu sehen. Sie steht im Zentrum des Ortes am Südrand des Marktplatzes. Eine Kirche in Osten wird 1314 erstmals urkundlich erwähnt. Diese stand ursprünglich wahrscheinlich auf dem Dubben. Nachdem sie Ende des 14. Jahrhunderts durch eine Sturmflut zerstört wurde, ist sie an die jetzige Stelle verlegt worden. Diese gegen 1396 erbaute Kirche wurde vollständig abgetragen, um die Barockkirche 1746-47 durch den Hamburger Architekten von Johann Leonard Prey neu errichten zu können. Die Kirche in Osten bildete den zentralen Punkt des Kirchspiels Osten. Zu ihm gehörten die Bauerschaften Altendorf, Hüll und Isensee. Da der Marschboden an der Oste sehr fruchtbar ist, waren seine Bewohner wohlhabend. Osten wurde mit seiner Fähre zum wirtschaftlicher Mittelpunkt des gesamten Kirchenspiels, so dass sich hier neben Fischern und Schiffern, auch Handwerk und Kaufleute sowie reiche ältere Bauern niedergelassen haben, nachdem sie ihren Hof verkauft hatten. Mitte des 18. Jahrhunderts schlossen sich die Einwohner des Kirchdorfes zu einer Selbstverwaltungskörperschaft mit einem unabhängigen Gerichtswesen zusammen. Die Wohlhabenheit des Kirchenspiels erklärt die ungewöhnliche Größe der Dorfkirche und deren architektonische Qualität. Besonders hervorzuheben ist die geschlossen erhaltene barocke Innenausstattung aus der Erbauungszeit, die den hellen und weiten Einheitsraum prägt. An der Erhaltung der Kirche besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Zeugniswerts, wegen ihrer bedeutenden Innenraumausstattung und als Werk eines überregional bekannten Architekten sowie wegen ihrem prägenden Einfluss auf das Landschafts- und Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Cuxhaven: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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