Stift Fischbeck
- Landkreis
- Hameln-Pyrmont
- Gemeinde
- Hessisch Oldendorf, Stadt
- Gemarkung
- Fischbeck
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fischbeck
- Adresse
- Im Stift 4 /4a/4b/8/10
- Objekttyp
- Stiftsgebäude
- Baujahr
- 1301
- bis
- 1846
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31327662
- Objekt-Nr.
- 311
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Stiftsgebäude südlich der Kirche. Im Zentrum die vier Kreuzgangflügel um einen Hof, nach außen im Osten, Süden und Westen zweigeschossige Putzbauten unter Satteldächern mit Sollingplatten, unter Verwendung von Spolien des 12. Jhs. im wesentlichen Ende 13. oder nach Aussage der Formensprache der Kreuzgangarkaden eher 1. Hälfte 14. Jh. erbaut, mit späteren Umbauten. Kreuzgang flachgedeckt mit gekuppelten Doppelarkaden zum Hof, Kleeblattbögen und bekrönendes Dreiblatt oder Vierpass in Oculus auf romanischen Spoliensäulen des 12. Jhs. Nordflügel an die Kirche angelehnt, über dem Kreuzgangflügel nur ein niedriger Gang, darüber das Kirchendach abgeschleppt. Westflügel an den Westbau der Kirche angebaut, unten ehemals der Kapitelsaal, oben das Dormitorium mit Portal. Südflügel, sogenannter Graf-Adolf-Bau, im 17. Jh. umgebaut. Ostflügel, sogenannter Münchhausenbau, im Mittelalter dort die Äbtissinnenwohnung und eine Marienkapelle, im 17. Jh. umgebaut, 1846 grundlegend erneuert.
- Denkmalbegründung
- Das Hauptgebäude des Stiftes Fischbeck besteht aus vier um den Kreuzganghof angeordneten Flügeln auf der Südseite der Kirche. Nach dieser ist es der zweitälteste Bestandteil der Stiftsanlage und geht im Kern ins frühe 14. Jh. zurück (eher nicht ins späte 13. Jh., wie traditionell angenommen wird). Schon damals wurden mit den Kreuzgangsäulchen des 12. Jh. als Spolien Bestandteile des Vorgängerbaus in einer das hohe Alter des Stifts ostentativ vorführenden Weise wiederverwendet. Auch bei den vielen späteren Umbauphasen wurden regelmäßig alte Bauteile weiterbenutzt, diese Vorgehensweise ist geradezu konstituierend für die Identität des Stifts. So kommt es, dass im Stiftsgebäude Nutzungen und Bauphasen aus sechs Jahrhunderten bis heute ablesbar sind: von den Kreuzgangflügeln des frühen 14. Jhs. über das ebenfalls mittelalterlichen Dormitorium im Westflügel und den im 17. Jh. tiefgreifend umgebauten Südflügel bis hin zum letztmalig 1846 umgebauten Ostflügel, die ehemalige Abtei mit Äbtissinnenwohnung. Das Stift ist damit eine ungewöhnlich gut erhaltene und in dieser Form einmalige Gesamtheit von hohem Zeugniswert. Insbesondere der Kreuzgang ist zudem ein künstlerisch hochstehender Bestandteil als Synthese von Bestandteilen der Romanik und der Gotik (Säulchen des 12. Jhs. und Maßwerk des 14. Jhs.). An der Erhaltung des Hauptgebäudes des Stifts Fischbeck besteht aus all diesen Gründen ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb