Stift Fischbeck
- Landkreis
- Hameln-Pyrmont
- Gemeinde
- Hessisch Oldendorf, Stadt
- Gemarkung
- Fischbeck
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fischbeck
- Objekttyp
- Stift
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31305945
- Objekt-Nr.
- 29
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Damenstift 953 gegründet durch Helmburgis. Spätestens 1262 Augustinerchorfrauenstift. Um 1450 Windesheimer Reform und 1485 Einführung der Augustinerregel. Seit 1566 evangelisches Damenstift. Gesamtheit der baulichen Anlagen und Freiflächen des Damenstifts. An die dominierende romanische Kirche schließen sich nach Süden die mittelalterlichen Stiftsgebäude an, daran anliegend barocke und klassizistische Stiftsdamenhäuser und westlich die Kapitularinnengärten. Etwas abgesetzt in der südlichen Hälfte die Gebäude des Wirtschaftshofes mit hofnahen Freiflächen. Zugehörig ferner die Bebauung des Kirchplatzes im Norden, u. a. das Pfarrhaus.
- Denkmalbegründung
- Das Stift Fischbeck ist als Gründung der Mitte des 10. Jhs. für hochadelige Frauen eine der ältesten geistlichen Institutionen im heutigen Niedersachsen. Es ist damit charakteristisch für die frühe Phase des Landesausbaus und mit den Wechselfällen von verschiedenen Reformen und Einflussnahmen von außerhalb, die in der Einführung der Reformation durch Vertrag mit dem Landesherrn 1566 gipfelten (1602 mit dem neuen Landesherrn erneuert), von hoher Aussagekraft für die Landesgeschichte und für die Kirchengeschichte. Als evangelisches Stift hat es bis heute seine Existenz bewahren können. Stift Fischbeck ist historisch die Keimzelle des Ortes, der auch städtebaulich auf die Stiftsanlage mit der Kirche im Zentrum fokussiert ist. Die Fischbecker Stiftsanlage besteht aus vielen baulichen Bestandteilen vom 12. bis zum 19. Jahrhundert, die in ungewöhnlich vollständiger Weise die Bau- und Nutzungsgeschichte eines Damenstifts widerspiegeln. Dies gilt selbst für die überformten und durch Abrisse und Brände im Bestand am stärksten reduzierten Gebäude des Wirtschaftshofes im Süden. Besonders charakteristisch - und damit auch einmalige Zeugnisse für die Sozialstruktur des Stifts - sind die entweder an das Hauptgebäude angebauten oder aber separat stehenden, jedoch mit gedeckten Gängen mit diesem verbundenen Kapitularinnenwohnhäuser, wie es sie in dieser Form in keinem anderen evangelischen Frauenkloster oder Stift gibt (vgl. Walsrode und die holsteinischen Damenstifte, dort fehlt jedoch die direkte bauliche Anbindung). Eine weitere Besonderheit von Fischbeck ist das Gebäude der Abtei, das die Wohnung der Äbtissin und Gemeinschaftsräume aufnimmt und im späten 18. Jh. vom Ostflügel des Hauptgebäudes in einen separaten Bau weiter südlich verlegt wurde (vgl. Bassum). Die wichtigsten Bestandteile des Stiftes (die Kirche, das Hauptgebäude und die Abtei sowie zwei der Kapitualinnenhäuser) sind zusätzlich als Einzeldenkmale ausgewiesen. Aufgrund der vielfältigen Bedeutung der Fischbecker Stiftsanlage liegt ihre Erhaltung im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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