St. Fabian und Sebastian
- Landkreis
- Cuxhaven
- Gemeinde
- Beverstedt
- Gemarkung
- Beverstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Beverstedt
- Adresse
- Alte Bundesstraße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1849
- bis
- 1851
- Personen
- Schnitger, Arp
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31264552
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalkirche aus Backstein im Rundbogenstil errichtet. Der Grundriss über einem lateinischen Kreuz mit einer von zwei niedrigen Türmen begleiteten Chornische im Westen, einer Doppelturmfassade im Osten und Querhäusern an den Langseiten im Norden und Süden. Die Satteldächer in Hohlpfannendeckung, alle vier Türme mit vierseitigem Knickhelm in Schieferdeckung. Der Zugang zu Kirche erfolgt über niedrige Freitreppen an den drei Giebelseiten: im Osten durch eine zwischen den Türmen angeordnete Eingangshalle, im Norden und Süden durch Eingangstüren in den zwei Querhäusern. Alle Fassaden durch Rundbogenfenster sowie rundbogige Blendnischen und horizontale Gesimse gegliedert. Die zum Ort ausgerichtete Doppelturmfassade zusätzlich betont durch die dreiteilige Rundbogenarkade der Eingangshalle, eine niedrige Fensterzone mit Rundfenstern und einen Blendgiebel mit Uhr. – Im Inneren ein von einer Voutendecke überspannter Saal mit einer Kanzelaltarwand in der Chornische sowie dreiseitig auf dünnen Eisenstützen umlaufende Emporen mit der Orgel im Osten sowie einer zweiten Emporenebenen in den Querhäusern. Errichtet 1849-51 durch den Stader Landbaumeister Conrad Ernst Albrecht Giesewell. – Die Ausmalung von 1922 mit klassizistischen Ornamenten durch den Kirchenmaler Bücker aus Hannover, wurde in den 1960iger Jahren beseitigt und 1997/98 die ursprüngliche Farbfassung wiederhergestellt. – Ausstattungsstücke, die aus dem 1849 wegen Baufälligkeit abgetragenen mittelalterlichen Vorgängerbau stammen, sind ein spätgotischer Schnitzaltar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und ein Bronzetaufbecken aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Orgel von 1966 mit Registern der ursprünglichen Arp-Schnitger-Orgel von 1709.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Fabian und Sebastian in Beverstedt steht am nördlichen Rand der Luneniederung am Schnittpunkt regionaler Wegeverbindungen. Sie ist weithin in der Landschaft sichtbar und liegt inmitten des baumbestandenen ehemaligen Friedhofs auf der Westseite des alten Ortskerns. Der Flecken war Hauptort der gleichnamigen Moorgeest. Bereits Ende des 8. Jahrhunderts existierte hier eine, vermutlich aus Holz errichtete Kapelle, die den Heiligen Maria, Petrus, Fabian und Sebastian geweiht war. Sie war eine der ältesten Sendkirchen der Diözese Bremen und wahrscheinlich bereits seit dem 9./10. Jahrhundert Zentrum eines Kirchspiels. Die Kirche übte das Recht einer eigenen Gerichtsbarkeit bis zum Ende des 16. Jahrhunderts aus, so dass der Ort Mittelpunkt eines weitreichenden Verwaltungs- und Gerichtsbezirks war, der gleichnamigen Börde. Gegen 1050 wurde eine romanische Feldsteinkirche errichtet, die Mitte des 12. Jahrhunderts nach Osten durch einem gotischen Anbau aus Backstein erweitert wurde und später an der Westseite einen Turm erhielt. Letzterer wurde 1590 durch einem Blitzschlag zerstört. Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, den mittelalterlichen Kirchenbau wegen Baufälligkeit durch einen Neubau zu ersetzen. Die Umsetzung erfolgte erst 1849-51 nach Plänen des Stader Landbaumeisters Conrad Ernst Albrecht Giesewell in den Formen des Rundbogenstils. Die Kirche gehört zu den wenigen vollständig in diesem Stil errichteten Backsteinkirchen. Ihre ungewöhnliche Größe und Ostorientierung auf den Ort und des Wegesystem erklärt sich aufgrund ihrer Bedeutung für das gesamte Kirchspiel. So mussten beim Bau der Kirche 1100 Plätze – für jede Kochstelle im Kirchspiel ein Sitzplatz – vorgehalten werden. An der Erhaltung der Kirche besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Zeugniswertes und der beispielhaften Ausprägung eines Stils sowie wegen ihres prägenden Einflusses auf das Landschafts- und Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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