Gutsanlage Haneworth
- Landkreis
- Cuxhaven
- Samtgemeinde
- Börde Lamstedt [Sg]
- Gemeinde
- Lamstedt
- Gemarkung
- Lamstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Haneworth
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31254609
- Objekt-Nr.
- 5
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Gutsanlage bestehend aus Wohnhaus und Garten mit Waldparzelle und alleeartig bepflanzter Zufahrt.
- Denkmalbegründung
- Die Gutsanlage Haneworth entstand 1914 durch Initiative des Politikers Christian Diederich Hahn (1859-1918), der in Lamstedt eine Kultivierungsgenossenschaft für die umliegenden Moor- und Heideflächen gegründet hatte, um im Ersten Weltkrieg die Volksernährung sicherzustellen. Einen großen Teil der Ländereien hatte Hahn persönlich erworben, um daraus Gut Haneworth aufzubauen. Zeitgleich mit dem Bau des Gutshauses 1914 entstand auf der Grundlage eines Gartenentwurfs des Königlichen Gartenbaudirektors Georg Hölscher aus Harburg ein für die damalige Zeit typischer parkartiger Garten, der in seiner Gestaltungskonzeption bürgerliches Repräsentationsbedürfnis ebenso berücksichtigte wie den Wunsch nach Intimität. Wesentliche Funktion nehmen darüber hinaus die Wechselbeziehungen zwischen Gut Haneworth und der umgebenden Landschaft ein, zumal Hahn als Bauherr diese zur "Volksernährung" urbar machen wollte. Die gesamte nähere umgebende Landschaft wurde melioriert und entsprechend der wechselnden Nutzung von der Schafweide zum Ackerland entwicktelt. Damit ging eine völlige Neustrukturierung der Landschaft einher, die sich insbesondere durch die Pflanzung von Hecken und eine dadurch entstehende Kammerung des Umlandes auszeichnet. Gerade wegen des hier verwirklichten Gedankens der planvollen Entwicklung einer Art von Mustergut auf Ödland zur Verbesserung der Ernährungslage im Deutschen Reich zu Beginn des Ersten Weltkriegs kommt der heutigen Umgebung Haneworths eine besondere Bedeutung zu, die noch heute die landschaftliche Situation prägt. Ebenso wie die Wirkung des Objektes innerhalb der Landschaft muss auch der Bezug nach außen, also zur Umgebung als herausragender Gestaltungsinhalt berücksichtigt werden. An der Erhaltung der Gutsanlage besteht somit aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts- und landesgeschichtlichen, orts- und landschaftbildprägenden Zeugniswerts ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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