Stichelhof

Beschreibung: Zweigeschossiges traufständiges Wohnhaus unter Satteldach. Straßenseitige horizontale Holzverkleidung der Fassade mit Fenster- und Türrahmungen in klassizistischem Stil. Zeitgenössische zweiflügelige Hauseingangstür mit Oberlicht. Rückwärtige Fassade verkleidet in englischer Schieferverkleidung. Nach Norden zweigeschossiger massiver Anbau auf gequadertem Putzsockel unter einem flachem Zeltdach mit Gesimsputzbändern zur Geschossgliederung.

Denkmalbegründung: Bei dem Gebäude handelt es sich um das Wohnhaus einer ehemligen Hofanlage, welches vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und Anfang des 20. Jahrhunderts um einen massiven Anbau im Norden erweitert wurde. Auf dem Areal der heutigen Hofanlage, war seit 1540/41 eine Zollstation. 1630 wurde dann die Anlage eines Zollhauses samt Schlagbaum und Zollbrücke vorgenommen. Der Kotsasse und Brinksitzer Rudolf Stichel wurde als Zolleinnehmer eingesetzt. 1747 wurde dem "Stichelhof" dann auch das Privileg des Schankrechtes zugstanden, die Zollstation wurde zugleich Dorfkrug. An städtebaulich prägnanter Ecklage im Süden des historischen Ortskerns weist das Wohnhaus eine ortsbildprägende Bedeutung auf. In der Aussbildung seiner Fassade mit für den Salzgitteraner Bereich selten anzutreffenden Ausbildung durch eine ornamentierte Holzverkleidung in klassizistischen Stilformen besitzt es auch einen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Daher besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Erhaltungsinteresse.