Kraftwerk Hallendorf
- Landkreis
- Salzgitter, Stadt
- Gemeinde
- Salzgitter, Stadt
- Gemarkung
- Watenstedt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Watenstedt
- Adresse
- Eisenhüttenstraße
- Objekttyp
- Kraftwerk
- Baujahr
- 1938
- bis
- 1943
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31218494
- Objekt-Nr.
- 753
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zentrales Kraftwerk des Stahlwerkes, innerhalb der Anlage prägender Klinkerbau in typischer monumentaler Gestaltung der NS-Architektur. Aus Luftschutzgründen wurden zwei getrennte Kraftwerksanlagen A und B mit je einem Kessel- und einem Maschinenhaus errichtet. Die Kesselhäuser stehen parallel zu den Vorwärm- und Maschinenhäusern, die durch einen Hof getrennt sind, in denen die Schornsteine stehen, je Anlage zwei Kamine. Charakteristisch der Kraftwerksanlage mit Blick auf die Außenwände sind die vorgelagerten Treppenhaustürme, die großen Fensterflächen sowie die oberen Rundfenster zur Belüftung. Beiden Anlagen wurden jeweils zwei Kühltürme zugeordnet. Im Süden vorgelagert das Hauptgebäude mit dem Eingangsportal mit den zwei Schalteranlagen in Klinkermauerwerk zu beiden Seiten.
- Denkmalbegründung
- Mit Gründung der Reichswerke 1937 zur Förderung und Aufbereitung einheimischer Erze und Verhüttung vor Ort wurde auch die Planung für ein Kraftwerk in Auftrag gegeben, welches für die Erzeugung von Kraft- und Lichtstrom für die Versorgung der Hütte, des Erzbergbaus, der noch zu planenden "Hermann-Göring-Stadt", der anderen Konzernbetriebe im Gebiet und die Abgabe von Strom in das öffentliche Netz bewerkstelligen sollte. Die Planungen stammen von Hermann Alexander Brassert, einem deutsch-amerikanischen Hütten- und Stahlunternehmer, der sich mit seinem Ingenieurbüro auf die Planung und Errichtung von Hütten- und Stahlwerken spezialisierte. 1938 wurde neben der Hafenanlage begonnen, die Kraftwerksanlage zu errichten, 1943 waren alle mit dem Kraftwerk erforderlichen Anlagen voll im Betrieb. Das Kraftwerk ist aufgrund seiner beispielhaften Ausprägung in Bezug auf die typische NS-Architektur Denkmal. Die Kraftwerksanlage repräsentiert die Architekturauffassung und den Stand der technischen Entwicklung im Industriebau der späten 1930er Jahre in Deutschland. Ein typisches Stilmittel der NS- Architektur ist das hier anklingende Triumphbogenmotiv, das den Mitteltrakt des Kraftwerkes kennzeichnet. Die symmetrisch angelegten, schlicht gestalteten Seitentrakte lassen den Gebäudeteil durch die dunkel verklinkerten und damit optisch zurücktretenden Fassaden noch stärker hervortreten. An der Kraftwerksanlage besteht somit aus orts- und nationalgeschichtlichen Gründen, aufgrund der Zeugnis- und Schauwerte durch die beispielhafte Ausprägung der Industrieanlage aus der NS-Zeit, als Werk eines überregional bekannten Architekten, von besonderer Bedeutung für die Stadt- und Siedlungsgeschichte Salzgitters und der Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie aus städtebaulich landschaftsbildprägender Bedeutung ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31191516 | Fabrik (Baukomplex) | Stahlwerk Salzgitter
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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