Hanomag "U-Boot-Halle"
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Linden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Linden-Süd
- Objekttyp
- Halle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1943
- Personen
- Mewes, Emil Rudolf
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30789733
- Objekt-Nr.
- 4906
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannover-Unesco-City-of-Music
- Beschreibung
- Stahlkonstruktion mit einer Ummantelung aus Backstein, die allseitig repräsentative Fassaden ausbildet, welche gegliedert sind durch hohe, schmale Fensteröffnungen. Mittelteil in Nord-Südrichtung gegenüber den Seitenteilen leicht erhöht, unter Flachdächern. Erbaut 1943 als Halle 1 für die Fertigung von Flugabwehrkanonen, dafür wurde das Stahl-Tragwerk aus Wilhelmshaven vom dortigen Gelände der Kriegsmarinewerft transloziert, wo es zuvor für die U-Boot-Fertigung errichtet worden war (daher wird die Halle bis heute auch als "U-Boot-Halle" bezeichnet). Der Entwurf der Backsteinfassaden stammt vom Kölner Architekten Emil Rudolf Mewes. Die auf dem Dach aufgesetzten Oberlichtaufbauten wurden nachgerüstet, da die schmalen Fensteröffnungen für die Produktion zu wenig Tageslicht in das Gebäude ließen. Eine Produktion von Rüstungsgütern fand in der U-Boot-Halle nicht mehr statt, bis 1984 diente die Halle für verschiedene Zwecke der Hanomag. In den 1980/1990er Jahren fanden in der Halle zahlreiche Konzerte und Feiern statt und sie wurde schließlich zur Diskothek "Cyberhouse". Heute nutzt der Einzelhandel die ehemalige U-Boot-Halle.
- Denkmalbegründung
- Die Hanomag ging aus der 1835 an der Göttinger Chaussee in Linden gegründeten Gießerei und Maschinenfabrik von Georg Egestorff hervor. Die erhaltenen Gebäude des ehemaligen Hanomag-Geländes sind ein bedeutendes Beispiel für die deutsche Industriearchitektur im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, das zugleich die ehemalige Bedeutung der Eisenverarbeitung in Linden und den wirtschaftlichen Aufschwung in einer von Aufrüstung und Krieg bestimmten Zeit im 20. Jahrhundert widerspiegelt. Die erhaltenen Gebäude sind größtenteils saniert und werden von verschiedenen Firmen und Privatpersonen genutzt. Hierzu gehört auch die ehemalige „U-Boot-Halle“, die 1943 von der Marinewerft in Wilhelmshaven nach Linden verbracht wurde und hier von Architekt Emil Mewes mit zeittypischen Backsteinfassaden wiederaufgebaut wurde. Die U-Boot-Halle ist eines seiner letzten Werke, bevor Mewes 1943 in die Schweiz emigrierte. Die Erhaltung der Hanomag-Halle liegt somit aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunst-, wirtschafts- und technikgeschichtlichen sowie straßen-, platz- und anlagenbildprägenden Zeugniswerts und als zeit- und stiltypisches Werk des überregional bekannten Architekten Mewes im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 40077096 | Fabrik (Baukomplex) | Hanomag-Werk
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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