Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Beschreibung: Haupthaus der am westlichen Ortsrand leicht erhöht gelegenen Hofstelle An der Schmiede 4. Vierständerbau unter Halbwalmdach, zweistöckig abgezimmerter Wohnteil mit erhöhter Traufe (Aufsprung), westlicher Giebel und südliche Traufseite in jüngerer Zeit abgehängt, Wirtschaftsgiebel auf der Ostseite leicht vorkragend, im Dielentorbalken datiert 1788.

Denkmalbegründung: Die regional herausragende Stellung Jeinsens im ehemaligen Fürstentum Calenberg durch den Rang der Kirche als Schloss- und Garnisonskirche und Sitz der Superintendentur von 1580 bis 1926 wirkte sich auf die Sozialstruktur des Ortes aus. Im 17. Jh. nahmen Vögte und Amtmänner ihren Sitz in Jeinsen, die direkte Beziehung zwischen Calenberg und Jeinsen währte fast 200 Jahre. Diese Bedeutung ist heute noch an den zahlreichen großen Hofanlagen zu erkennen, die das Bild des alten Dorfes prägen. Zu den Besonderheiten ländlichen Bauens in der Region gehören vor allem Wohn-/Wirtschaftsgebäude vom Typ des Niederdeutschen Hallenhauses. Sie wurden vielfach gegen Ende des 19. Jh. ein Opfer des gestiegenen Wohlstands und durch aufwendige Backsteinbauten ersetzt oder aufgrund von Baufälligkeit aufgegeben. In Jeinsen sind noch mehrere Hallenhäuser erhalten und elementarer Bestandteil der städtebaulichen Prägung des historischen Ortskerns. Der Vierständerbau An der Schmiede 4 zeigt trotz kleinerer Veränderungen alle wesentlichen Merkmale dieses Gebäudetyps und bestimmt aufgrund seiner erhöhten Lage direkt an der Straße das Bild insbesondere seiner näheren Umgebung, an seiner Erhaltung besteht daher ein öffentliches Interesse.