Mausoleum Graf Carl von Alten
- Gemeinde
- Hemmingen, Stadt
- Gemarkung
- Hemmingen-Westerfeld
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Westerfeld
- Adresse
- Im Sundern
- Objekttyp
- Mausoleum
- Baujahr
- 1840
- bis
- 1842
- Personen
- Laves, Georg Ludwig Friedrich
Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31140997
- Objekt-Nr.
- 74
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- In einem Waldstück auf einer künstlichen Insel errichtetes Mausoleum für General Graf Carl von Alten (1764-1840), gebaut als kleiner Saalbau auf Werksteinsockel mit Spitztonnengewölbe unter Satteldach, im Osten eine kleine sattelgedeckte Vorhalle. Zweischaliges Mauerwerk, innen ursprünglich verputzter Bruchstein, außen unverputztes Backsteinmauerwerk mit hohen fialenartigen Eckpfeilern und Bogenfriesen in neugotischen Formen. Neben kleinen Kreuzblumen auf den Ecktürmen befand sich eine große Kreuzblume auf dem Giebel über dem Eingang, darunter das Wappen der Familie v. Alten aus Sandstein, im Westgiebel ein Rundfenster mit hölzernem Maßwerk. Das 1840 von Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864) geplante und 1842 von Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) ausgeführte Gebäude war Teil des Gutes Sundern und lag am südwestlichen Ende des Gutsparks in der Blickachse des Herrenhauses. Vermutlich führte eine Lavesbrücke vom Park zur Mausoleumsinsel. Die alte Gutsanlage ist seit den 1950er Jahren verschwunden. In den Nachkriegsjahren fiel das Mausoleum mehrfach Vandalismus zum Opfer und wurde bis fast auf die Grundmauern zerstört. Die Gebeine des Generals von Alten wurden bereits 1958 mit dem Sandsteinwappen in die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover überführt. Seit 1987 kümmert sich ein Förderverein um die Erhaltung des Denkmals, in den Jahren 2014-2016 wurde die Ruine in großem Umfang mit Fördermitteln gesichert, zum Teil rekonstruiert und für Besucher erschlossen. Die 1973 verschwundene Haupttür wurde 2016 zurückgegeben und ist in der Friedhofskapelle Hemmingen-Westerfeld untergebracht.
- Denkmalbegründung
- Das Mausoleum im heutigen Naturschutzgebiet Sundern ist eine einzigartige Zusammenarbeit der beiden einflussreichsten hannoverschen Architekten des 19. Jh., Georg Ludwig Friedrich Laves und Conrad Wilhelm Hase. Für den jungen Hase war dieser Bau die erste Gelegenheit, sich eigenverantwortlich mit der Neugotik auseinanderzusetzen. Für die von ihm später begründete Hannoversche Schule blieb dieser Stil Zeit seines Lebens die wichtigste Grundlage künstlerischen Schaffens, er selbst bezeichnete seine Arbeit am Mausoleum für Carl von Alten als Beginn dieser Entwicklung. Eine ebenfalls bedeutende Rolle spielt dabei die im deutschsprachigen Raum seit Beginn des 19. Jh. beliebter werdende Backsteinsichtbauweise. An den für das Mausoleum hergestellten Formsteinen ist die technische Pionierleistung deutlich sichtbar. Eine einzigartige Wertschätzung und Begeisterung zeigt sich darin, dass Hase einige dieser Steine signiert hat. Die bau- und kunstgeschichtliche Bedeutung des Mausoleums wurde bereits 1968 beschrieben, war jedoch nur wenigen Fachleuten bekannt und konnte weiteren Verfall jahrzehntelang nicht verhindern. Die erfolgreichen aktuellen Anstrengungen zum Erhalt des Denkmals und zur Vermittelung seines Wertes sind daher sehr zu begrüßen und in besonderem öffentlichen Interesse begründet.
- Literatur
- 30933706 (S. 687-688)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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