Herrenhaus; Rittergut Eckerde l
- Gemeinde
- Barsinghausen, Stadt
- Gemarkung
- Eckerde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Eckerde
- Adresse
- Alte Dorfstraße 2
- Objekttyp
- Herrenhaus (Bauwerk)
- Baujahr
- 1890
- Personen
- Ludolff, Ferdinand
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31114913
- Objekt-Nr.
- 92
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Rittergueter
- Beschreibung
- Zweigeschossiger verputzter Massivbau auf hohem Kellersockel unter Walmdach, hofseitig eine risalitartig betonte Mittelachse mit kleinem Giebel, Renaissanceportal und großem, farbig verglasten Bahnenfenster zur Beleuchtung des repräsentativen Treppenhauses. Der östliche Teil ist durch einen großen Giebel und einen eingeschossigen, balkontragenden Standerker betont, der westliche Teil durch einen nach Norden angebauten zweigeschossigen Flügel mit Eckturm unter einer geschwungenen Haube erweitert. Die mittleren beiden Achsen der symmetrisch gegliederten Gartenseite sind mit einem getreppten Zwerchgiebel und einer seitlich verglasten Veranda ausgestattet, deren toskanische Säulen einen Balkon tragen. Erbaut 1890 durch Ferdinand Ludolff (1846-1906), dabei wurde der Turm des Vorgängerbaus mit einem in Sandstein gearbeitetem Treppenhandlauf und ein mit der Jahreszahl 1580 versehenes Allianzwappen über dem Eingang in den Neubau integriert. Ein im obersten Stockwerk des Turms aufgestelltes Uhrwerk von 1890 der Firma Beyes aus Hildesheim treibt über eine mehr als 20 Meter lange Transmissionswelle die Zeiger des Ziffernblattes über dem Haupteingang an. Mit Unterstützung der Sparkassenstiftung Niedersachsen und der Klosterkammer Hannover wurde es 2019 grundüberholt und wie seit jeher regelmäßig von Hand aufgezogen. Umgeben ist das Herrenhaus vom Wallgarten, ein etwa 600 qm großer Parkanteil. Der nach ihm benannte Wall ist östlich des Gebäudes noch deutlich erkennbar, wo das Gelände 3-4 Meter zum Hausgraben abfällt. Unterhalb der vier Linden auf der östlichen Seite befindet sich eine Grotte mit Sitzfläche.
- Denkmalbegründung
- Das als Ersatz für den 1889 abgebrannten Vorgängerbau im Stil der Neorenaissance errichtete Herrenhaus dokumentiert zusammen mit der etwa gleichzeitig vorgenommenen, umfangreichen Erweiterung des Landschaftsparks die damalig gute wirtschaftliche Situation des von Anno Arnold v. Heimburg seit 1882 selbst bewirtschafteten Gutes. Der gegen Ende des 19. Jh. sprunghaft gestiegene Wohlstand der Region steht nicht zuletzt in Zusammenhang mit der um 1860 im nahen Gehrden gegründeten Aktien-Zuckerfabrik Neuwerk und zeigt sich in vielen nachfolgend errichteten Bauten der großen Höfe und Güter der Umgebung, so auch in dem Herrenhaus des direkt benachbarten v. Holleschen Gutes. An der Erhaltung des Herrenhauses des Rittergutes Eckerde I besteht aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung als wesentlich prägendes Element des räumlichen Gefüges der Gutsanlage ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- 30933706 (419)
- Weiterführende Links
- Rittergut Eckerde I - Homepage
Denkmaltopographie Landkreis Hannover: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb