Klosterkirche Barsinghausen (ehem. St. Maria)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Barsinghausen, Stadt
- Gemarkung
- Barsinghausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Barsinghausen
- Adresse
- Kirchstraße
- Objekttyp
- Klosterkirche
- Baujahr
- 1201
- bis
- 1250
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31114620
- Objekt-Nr.
- 33
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Klosterkirche des ehemaligen Augustinerchorfrauenstifts und heutigen evangelischen Frauenklosters, gleichzeitig evangelische Pfarrkirche von Barsinghausen. Dreischiffige gewölbte Hallenkirche, ehemals von drei Jochen (heute nur noch ein einziges) mit Querhaus, Chorjoch und drei innen halbrunden, außen polygonalen Apsiden. Errichtet aus Sandsteinquadern. Spätromanische Gliederung mit Sockelgesims und Traufgesimsen, breiten Lisenen, abschließenden Spitzbogenfriesen auf Blattkonsolen sowie Fensterrahmungen eingestellten Säulen und Wülsten im Bogenlauf. Am Nordquerhaus Gewändeportal in erhabenem, rechteckigen Wandfeld. Gewände dreifach gestuft, eingestellte Säulen mit Palmetten- und Blattkapitellen, verkröpfter Kämpfer, am Portalfeld oben seitlich weitere eingestellte Säulen. Säulenportal am Südquerhaus im 19. Jh. weitgehend erneuert. An der Hauptapsis außen drei Oculi mit einbeschriebenen Vierpassöffnungen, wohl von einer geplanten Krypta. Im Winkel zwischen Chor und Nordquerarm niedrige rechteckige Sakristei. Am Langhaus gestufte Strebepfeiler und in der Südwestecke rechteckiger Turmaufsatz. Innen kreuzförmige Pfeiler mit verkröpften Kämpferprofilen und eingestellten Säulen, darauf spitze Gurt- und Scheid- sowie Schildbögen und gebuste Kreuzgewölbe mit Wulstrippen. Attische Basen mit Eckblättern und vielfältige Kapitellornamentik mit Palmetten, Blättern und figürlichen Elementen, bei Restaurierung stark überarbeitet. Im Langhaus dreiseitig umlaufende Holzempore mit Orgel und Zugang vom Kloster. Altar mit Holzreliefs um 1500 in Montierung um 1970. Taufstein, 1588. Grabplatte des ersten Propstes Bodo, gestorben 1213. Mehrere Epitaphien des 16.-17. Jhs. Erbaut in der 1. Hälfte des 13. Jhs. Westlicher Teil des Langhauses entweder nie vollendet oder zu unbekannter Zeit abgerissen, möglicherweise als Folge des Dreißigjährigen Krieges. 1862-1865 restauriert von Christian Adolf Vogell, dabei Sakristeianbau und Neuausstattung (u. a. Emporen und Gestühl).
- Denkmalbegründung
- Die Klosterkirche Barsinghausen ist eine spätromanische Kirche aus der Zeit kurz nach der Gründung des Klosters. Als Quaderbau mit aufwendiger Bauskulptur zeugt sie von einem hohen Anspruchsniveau. Sie ist eine der frühesten Hallenkirchen Niedersachsens, bei der überregionale Vorbilder aus Westfalen und dem Rheinland aufgenommen und verarbeitet worden sind. Über den Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und die Beispielhaftigkeit für den Stil Spätromanik hinausgehend ist sie damit als Synthese überregionaler Einflüsse von hoher künstlerischer Bedeutung. Durch die Disposition mit Empore im Südquerhaus ist sie auf die Bedürfnisse eines Frauenkonvents zugeschnitten und auch als Frauenklosterkirche beispielhaft. Eine ganz eigenständige Denkmalbedeutung kommt ferner der durchgreifenden Restaurierung der Jahre 1862-1865 durch die Klosterkammer Hannover zu, bei der viele Bauglieder überarbeitet oder ergänzt wurden und innen eine Neudisposition mit doppelgeschossiger Empore und fast komplett neuer Ausstattung vorgenommen wurde, von der noch erhebliche Teile erhalten sind. Die spätromanischen Architekturglieder und die Elemente des 19. Jhs. bilden zusammen einen bedeutenden Innenraum. Schließlich ist die Kirche seit fast 800 Jahren die (heute evangelische) Pfarrkirche Barsinghausens und als solche von ortsgeschichtlicher Bedeutung. An der Erhaltung der Klosterkirche Barsinghausen besteht ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31075955 | Klosteranlage | Kloster Barsinghausen
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Hannover: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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