Klosterkirche Ebstorf (ehem. St. Mauritius)
- Landkreis
- Uelzen
- Samtgemeinde
- Bevensen-Ebstorf [Sg]
- Gemeinde
- Ebstorf,Flecken
- Gemarkung
- Ebstorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ebstorf
- Adresse
- Kirchplatz 10
- Objekttyp
- Klosterkirche
- Baujahr
- 1351
- bis
- 1500
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31087414
- Objekt-Nr.
- 42
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Zweischiffige Stufenhalle von vier Jochen mit eingezogenem Chor, erbaut in der 2. Hälfte des 14. Jhs. (Dachstuhl des Langhauses dendrochonologisch um 1385 datiert, der des Chors um 1396). Backsteinbau mit Strebepfeilern und dreibahnigen Spitzbogenfenstern unter hohem einheitlichen Dach, westlich vorgesetzt der Glockenturm des 15. Jhs unter Pyramidendach. Fünf kreuzrippengewölbte Joche, südliches Seitenschiff schmaler und niedriger, und Chor von zwei Jochen mit 5/10-Schluss. In die vier ersten Joche des Mittelschiffs nördlich der Südflügel des Kreuzgangs integriert, südlich daneben zweischiffige Halle von sieben Jochen, über beidem gemeinsam die Nonnenempore (1474 mit neuer Schranke versehen). Umfangreiche Ausstattung, z. T. 14. Jh., z. T. 17./18. Jh.
- Denkmalbegründung
- Die Ebstorfer Klosterkirche ist ein Kirchenbau aus der gotischen Epoche, genauer aus der 2. Hälfte des 14. Jhs. Sie ist einerseits ein typischer Vertreter des Baustils in der Region, weist andererseits aber einige auffällige Besonderheiten auf. Dabei zählt der Einbau einer Nonnenempore im Westen zu den typischen Gestaltungsweisen der Kirche eines Frauenkonvents. Die Ebstorfer Kirche sticht bereits durch ihre Größe und den Raumtyp "Hallenkirche" aus dem für Benediktinerinnenklöster Üblichen hervor und steht damit am oberen Ende des Anspruchsspektrums. Ungewöhnlich ist die zweischiffige Gestaltung gleichsam als Reduktion einer dreischiffigen Stufenhalle um ein Schiff. Zudem ist der Südflügel des Kreuzgangs in den unteren Teil des Mittelschiffs eingebaut. Beide Unregelmäßigkeiten sind gelegentlich bei Klosterkirchen gerade von Frauenkonventen zu finden, wenn auch fast immer bedingt durch innerstädtischen Platzmangel. Die Ebstorfer Klosterkirche ist nicht nur ein Denkmal des Mittelalters, aus dem auch eine ganze Reihe von Ausstattungsstücken erhalten sind, z. T. sogar noch aus der anzunehmenden Vorgängerkirche stammend (das Taufbecken von etwa 1310), sondern sie ist auch für die Nutzungsveränderungen und veränderten Gestaltungsvorstellungen der frühen Neuzeit, also der bereits evangelischen Zeit, von hoher Aussagekraft. Außer dem Altar und der Kanzel sowie den Epitaphien auf der Empore sind hierfür die Veränderungen der Emporenwand zwischen Nonnenchor und Kirche von besonderem Interesse (vgl. besonders Wienhausen). Die Ebstorfer Klosterkirche ist von Anfang an auch Pfarrkirche des Ortes gewesen und deshalb von großem ortsgeschichtlichen Interesse. Der Ort bezieht sich auch baulich über den Kirchplatz auf die Kirche. Anders als z. B. in Wienhausen oder Walsrode blieb jedoch die gesamte Kirche bis heute im Besitz des Klosters. An der Erhaltug der Ebstorfer Klosterkirche besteht ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31079780 | Klosteranlage | Kloster Ebstorf
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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