Berggasthaus und Park
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Gehrden, Stadt
- Gemarkung
- Gehrden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Gehrden
- Objekttyp
- unbekannt
- Personen
- Baule, Emil-Werner
Trip, Julius
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31076522
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Großflächige Parkanlage und Nebengebäude des Berggasthauses Niedersachsen auf dem Köthnerberg, dem südlichen Teil des Höhenzuges Gehrdener Berg. Erbaut 1898 im Auftrag der Straßenbahn Hannover AG nach Entwürfen von Emil-Werner Baule (Gebäude) und Julius Trip (Park).
- Denkmalbegründung
- Ab dem Jahr 1898 verband die von der Straßenbahn Hannover AG gebaute, ab 1903 Linie 10 genannte Überlandstrecke Gehrden und im Jahr darauf Barsinghausen mit Hannover. Neben wichtigen Gütern wie Zuckerrüben und Deister-Steinkohle transportierte die Linie 10 auch Ausflügler, für die das Verkehrsunternehmen 1898 auf dem Gehrdener Berg das Berggasthaus Niedersachsen errichten ließ. Eine 1917 aus Kriegsgründen aufgegebene Stichstrecke brachte die Besucher vom Bahnhof direkt zum Berggasthaus. Fast gleichzeitig wurde nebenan der Burgbergturm als Ausflugsziel gebaut und ein Lokal namens Waldschlösschen am Fuß des Berges umfänglich erweitert. Gehrden wurde dadurch zu einem der attraktivsten Ausflugsziele im Umland von Hannover und zur begehrten Sommerfrische für wohlhabende Hannoveraner, die in Hanglage repräsentative Villen bauen ließen, wobei wohl auch die mit der Straßenbahn verbundene Verfügbarkeit von Elektrizität eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Gebäude der Anlage des Berggasthauses Niedersachsen sind ein Entwurf vom Künstler und Architekten Emil-Werner Baule (1870-1953). Das Hauptgebäude in monumental historistischem Stil mit hohem Aussichtsturm, "teilweise in der Eigenart eines niedersächsischen Bauernhauses und in der eines Tiroler Schlosses" (Wiener Bauindustriezeitung 1906), wurde nach mehrfacher Nutzungsänderung während und nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich 1959 aufgrund von Bauschäden abgebrochen. Die zwei südlich gelegenen Nebengebäude sind erhalten, davon wird heute die ehemalige „Stuhlremise“ unter dem Namen Berggasthaus als Gastronomie betrieben. Erhalten ist auch der vom Gartenkünstler Julius Trip (1857-1907) gestaltete Park mit einer großen Freitreppe, Stützmauern, Terrassen, Wegesystem und altem Baumbestand. Nach der Industrialisierung durch die Ziegelei und die Zuckerrübenfabrik hatte der Straßenbahnanschluss und die damit verbundene touristische Erschließung Gehrdens einen großen Einfluss auf die Geschichte und die Entwicklung des Ortes. Die Anlage Berggasthaus Niedersachsen ist darüber hinaus als räumliches Gefüge städtebaulich ortsbildprägend, Gebäude und Park sind Werke überregional bekannter Künstler mit Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Es besteht daher ein vielfach begründetes öffentliches Interesse an der Erhaltung der Anlage auf dem Köthnerberg.
- Weiterführende Links
- Gehrdener Ansichten: Berggasthaus Niedersachsen
Wikipedia: Berggasthaus Niedersachsen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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