Rittergut Eckerde I
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Barsinghausen, Stadt
- Gemarkung
- Eckerde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Eckerde
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Personen
- Ludolff, Ferdinand
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 31076019
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Das Gelände des Rittergutes Eckerde I liegt im Mittelpunkt des dörflichen Siedlungsbereiches. Über eine Brücke an der nördlichen Einfahrt zwischen den Pfeilern einer alten Einfriedung aus Sandstein gelangt man auf einen von zwei großen und einem kleineren Wirtschaftsgebäuden flankierten Hof, an dessen Ende sich das vollständig von einem Wassergraben umschlossene Herrenhaus im Stil der Neorenaissance befindet. Eine große Parkanlage erstreckt sich jeweils östlich und südlich des Herrenhauses, die beiden Teile sind über eine parallel zur östlichen Graft angelegte Allee miteinander verbunden. In der nördlichen Achse der Allee am westlichen Rand des sogenannten Ostparks steht das Mausoleum der Familie aus Backstein; ein das Gebäude umlaufender schmaler Wassergraben bildet eine Insel, auf die man an der östlichen Seite über eine Brücke über den inzwischen trockenen, früheren Kirchdorfer Mühlenbach gelangt. Vom Herrenhaus führt eine Bücke zum sogenannten Südpark über den Hausgraben, der an seiner südwestlichen Ecke durch einen Teich mit Insel erweitert ist. Am nordöstlichen Rand des Ostparks befinden sich das als Altenteil gebaute sogenannte Majorshaus und ein ebenfalls zum Gut gehöriges Wohngebäude (Fachwerk, Baujahr 1837). Der das Herrenhaus umgebende Wassergraben bestand wie bei benachbarten Gütern vermutlich bereits im 16. Jh., nachdem Eckerde als Lehen an die Familie v. Heimburg gegeben worden war. Hinweise auf noch ältere Bauphasen gibt es bislang nicht. Das Mausoleum wurde 1854 gebaut, der älteste Teil des Landschaftsparks (sogenannter Ostpark) wurde vor mehr als 200 Jahren als Verbindung zum Majorshaus angelegt. Der sogenannte Südpark entstand 1890 und in den folgenden Jahren (vorher Apfelwiese und Wäschebleiche). Ebenfalls 1890 wurde das bestehende Herrenhaus vom hannoverschen Architekten Ferdinand Ludolff begonnen, es ersetzte einen im Jahr 1889 vollständig abgebrannten Vorgängerbau (Erdgeschoss Sandstein, Obergeschoß Fachwerk), der etwas weiter nördlich am Rand des Wassergrabens stand. Dabei wurde der aus dem 16. Jh. stammende Turm des Vorgängerbaus integriert und der südliche Abschnitt der Graft im Zuge der Baumaßnahmen so verlegt, dass er parallel zum Haus verläuft.
- Denkmalbegründung
- Die zum sächsischen Uradel gehörende Familie v. Heimburg erscheint in den Urkunden erstmals im 12. Jh. mit Anno v. Heimburg, der als Ministerialer Heinrichs des Löwen mit dem Amt des Hofkämmerers und Vogtes von Goslar betraut war. Als Stammsitz gilt die Heimburg bei Heimburg am Harz. Nach dem Verlust der Burg (1263) an die Grafen von Regenstein ist das Geschlecht mit Anno VII. nach 1318 im Ritterstand mit verschiedenen welfischen Lehen im Raum Celle und Hannover nachweisbar, die Söhne seines Nachfahren Heinrich XI. († 1516) begründeten die Linien Goltern in Nordgoltern und Eckerde. Vom Lehen unter verschiedenen Lehnsherren wurde das Rittergut Eckerde I nach dem Ende des Königshauses Hannover zum Eigentum der Familie v. Heimburg, die das Gut auch heute noch bewohnt und landwirtschaftlich nutzt. Die Ortschaft Eckerde wurde urkundlich bereits 1230 erwähnt, eine mit ihr in Zusammenhang gebrachte „Lohburg“ ist jedoch nicht als Ursprung eines der beiden Güter im Ort nachweisbar. Im Kern reicht die baugeschichtlich noch nicht hinreichend erforschte Anlage des Castrums mit umgebenden Wassergraben sehr wahrscheinlich mindestens bis ins 16. Jh. zurück. Zusammen mit dem durch die erhaltenen Wirtschaftsgebäude eingegrenzten nördlichen Wirtschaftshof und den umgebenden Parkflächen ist das Rittergut Eckerde I beispielhaft und prägend für die siedlungs- und wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung im Calenberger Land. Von herausragender Bedeutung ist insbesondere der Landschaftspark, der seit vielen Jahren mit großem Aufwand denkmalgerecht wiederhergestellt, instandgehalten und regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie des städtebaulichen Einflusses auf das Ortsbild besteht ein öffentliches Interesse an der Erhaltung der Gruppe baulicher Anlagen.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 31114913 | Herrenhaus (Bauwerk) | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31114938 | Scheune | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31114956 | Stall | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31114976 | Scheune | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31114994 | Mausoleum | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31115019 | Gutspark | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31115038 | Wirtschaftsgebäude | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
31115056 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 6
31115092 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 12
31115111 | Wirtschaftsgebäude | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 12
31118844 | Graft | Barsinghausen, Stadt - Eckerde - Eckerde - Alte Dorfstraße 2
- Weiterführende Links
- Rittergut Eckerde I - Homepage
Denkmaltopographie Landkreis Hannover: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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