Neues Haus

Beschreibung: Das sog. "Neue Haus" wurde Anfang des 15. Jahrhunderts neben dem Rathaus als Tanz- und Hochzeitshaus und damit als Erweiterungsbau desselben erbaut. Genutzt wurde es auch als Versammlungsstätte für Gilden und Ämter, in seinem gewölbten Kellergeschoss lagerten die städtischen Bier- und Weinvorräte. Beim Stadtbrand von 1646 blieben die massiven Keller- und Erdgeschossbereiche sowie der südliche Blendgiebel aus Backstein mit gekuppelten Blendfenstern und Luken in Spitzbogennischen erhalten. Das Obergeschoss zur Bahnhofstraße wurde nach 1646 in Fachwerk erneuert. Der Straßengiebel in Stockwerkszimmerung kragt zweifach vor und ist mit reicher Renaissance-Schnitzerei geschmückt. 1800 wurde das Haus noch einmal verbreitert. Im Süden Richtung Marienkirche ist dem Backsteingiebel ein eingeschossiger Bauteil aus Fachwerk vorgesetzt.

Denkmalbegründung: Das Neue Haus an der Bahnhofstraße in Uelzen liegt unmittelbar westlich des Rathauses. Seine ursprüngliche Funktion als Erweiterungsbau desselben wird unter anderem am Dieleneingang an der östlichen Traufseite und damit unmittelbar in Verbindung zum Rathaus deutlich. Es handelt sich ansonsten um einen Bau, dessen Einzelteile aus verschiedenen Epochen stammen. Vom Ursprungsbau erhalten sind die massiven Bereiche, die den Stadtbrand von 1646 unzerstört überstanden haben. Die Fachwerkaufstockung ab dem ersten Obergeschoss stammt hingegen aus der Zeit unmittelbar nach dem Brand, später wurde das Gebäude noch verbreitert. Die Bedeutung des Gebäudes für die Altstadt von Uelzen liegt somit in geschichtlicher Hinsicht auf die Bedeutung für den Ort und die Bau- und Kunstgeschichte; zudem besitzt das Gebäude, das sich von der Bahnhofstraße bis an die Marienkirche streckt und Fassaden zur großen Stadtkirche und zum Rathaus besitzt, eine herausragende städtebauliche Bedeutung. An seiner Erhaltung besteht dementsprechend ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie: Landkreis Uelzen, Objektbeschreibung