Stiftskirche St. Cosmas und Damian

Ansicht von Süden (2019)

Inschrift an der Südseite (2019)

Säulendetail am SW-Portal (2015)

Portal im Westturm (2015)

Ansicht von Südosten (2015)

Grabplatte an der Nordseite (2015)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Wunstorf, Stadt
- Gemarkung
- Wunstorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wunstorf
- Adresse
- Stiftsstraße 5 c
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1020
- bis
- um 1860
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30995531
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der den Bau der dreischiffigen Stiftsbasilika in Wunstorf heute noch bestimmende Kern stammt aus dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts. Den Außenbau der spätromanischen Monumentalkirche prägen Mauern aus gelblichen Deistersandsteinquadern, die Fassade des Westriegels ist deutlich archaischer als der mit reicher Bauornamentik akzentuierte restliche Bau gestaltet worden. Am Westturm lassen sich noch Reste des Vorgängerbaus von 1010 rekonstruieren, er ist jedoch mit dem Neubau im 12. Jahrhundert verändert und in späteren Jahrhunderten immer wieder überformt worden. Nach einem schweren Brand im 14. Jahrhundert mussten der nördliche Querhausarm, Teile des nördlichen Seitenschiffs und die Langhausgewölbe erneuert werden. 1853-1859 wurde in der Restaurierung unter Comperl und Wellenkamp das baufällig gewordene Südseitenschiff im alten Charakter neu aufgebaut sowie Gewölbe und Bauschmuck nach zeitgenössischem Verständnis und Geschmack überarbeitet. Unter anderem ersetzte die Maßnahme sämtliches spätmittelalterliches und barockes Inventar durch historisierende Ausstattungsgegenstände (Altar, Kanzel, Gestühl). Der kreuzförmige Grundriss der Stiftskirche setzt sich aus einem querrechteckigen Westriegel, einem ausladenden Querhaus und einer halbrunden Apsis mit Nebenapsiden vor quadratischem Presbyterium im Osten zusammen. Ein niedersächsischer Stützenwechsel antwortet im Inneren auf das Vorbild St. Michaels in Hildesheim aus dem frühen 11. Jahrhundert. Die imposante romanische Bauzier der Stiftskirche des 12. Jahrhunderts findet heute vor allem an den Kapitellen des Langhauses einen Höhepunkt. Darunter ein Palmetten-Ringband-Kapitell an den zwei östlichsten Säulen des Mittelschiffs, welches wahrscheinlich in St. Godehard in Hildesheim (1. H. 12. Jh.) das erste Mal auftritt und von dort aus wohl, ähnlich wie der Stützenwechsel, nach Wunstorf kam.
- Denkmalbegründung
- Das auf einem Höhenrücken in der Auenlandschaft errichtete Damenstift beherrscht, zusammen mit der westlich gelegenen Marktkirche St. Bartholomäus (erster Bau E. 12. Jh.), das Stadtbild Wunstorfs bis heute nachhaltig. Die Stadt, welche 1261 Mindener Stadtrechte erlangte, entstand nicht aufgrund nahegelegener Handelswege, sondern aus einer Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten, welche dem Stift dienten. Diese zentrale Bedeutung der Stiftskirche für den Ort Wunstorf ist noch heute an ihrem Standort ablesbar. Als erstes Stift des Bistums Minden nach dem Domstift und allererstes Kanonissenstift im Bistum war Wunstorf außerdem richtungsweisend für die gesamte Region. Dank der erhaltenen romanischen Raumdimensionen des Baus ist seine ursprüngliche Wirkung noch heute erlebbar. An der Grundrisslösung und ornamentalen Details lässt sich beispielhaft die ostsächsische Bautradition ablesen, die sich hier vor allem an den Vorbildern in Hildesheim orientiert hat. Durch das Fehlen einer Krypta werden jedoch auch die damaligen Bestrebungen der Reformbewegungen (Hirsau) in Wunstorf deutlich. Das Ensemble St. Cosmas und Damians auf dem Wunstorfer Stiftshügel gilt mit seinen Umformungsarbeiten in den 1850er Jahren unter Comperl und Wellenkamp als eines der frühsten, heute noch erlebbaren Zeugnisse einer Restaurierung historistischer Prägung der Mitte des 19. Jahrhunderts im Raum Hannover. An der Erhaltung der Stiftskirche St. Cosmas und Damian besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau-, Kunst- und Ortsgeschichte sowie der besonderen städtebaulichen Bedeutung als ortsbildprägendes Element ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Region Hannover: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Ansicht von Süden (2019)

Inschrift an der Südseite (2019)

Säulendetail am SW-Portal (2015)

Portal im Westturm (2015)

Ansicht von Südosten (2015)

Grabplatte an der Nordseite (2015)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

Ansicht Denkmaltopographie (2005)

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