Elisabeth-Kirche
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Langenhagen, Stadt
- Gemarkung
- Langenhagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Langenhagen
- Adresse
- Kirchplatz 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1867
- bis
- 1869
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
Sutel, Jeremias
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30969063
- Objekt-Nr.
- 115
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Lutherischer_Kirchenbau Hannoversche-Schule
- Beschreibung
- Die Elisabeth-Kirche wurde 1867-69 nach Plänen des Konsistorialbaumeisters Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) errichtet. Sie sollte als Ersatz für die ältere, für die Gemeinde zu klein gewordene Kapelle dienen. Aus Kostengründen blieb der teilweise in das 13./14. Jahrhundert datierte Turm erhalten. Die von Hase erneuerte Kirche ist eine dreischiffige neugotische Basilika mit übergiebeltem Querhaus und niedrigen schmalen Seitenschiffen. Der Umgangschor mit 7/10-Schluss tritt über die Flucht des Langhauses hinaus und besitzt einen polygonalen Sakristei-Annex im Südosten. Der Obergaden öffnet sich in dreibahnigen Spitzbogenfenstern unter Blendbögen zwischen Strebepfeilern mit Fialen, das Querhaus beleuchtet je ein großes fünfbahniges Maßwerkfenster, der Staffelgiebel darüber ist durch Blendarkaden abgesetzt. Ziegelziersetzungen und Formsteine sind zum Teil glasiert. Den westlichen Abschluss bildet der kleine massive Turm auf quadratischem Grundriss unter Pyramidendach, der mittelalterliche untere Teil in Raseneisenstein, das Glockengeschoss in verputztem Backstein. Der Innenraum ist kreuzrippengewölbt, Spitzbogenarkaden mit Unterzügen trennen die gangartigen Seitenschiffe ab, darüber gliedert eine triforienartige Blendarkade die Mittelschiffwand. Kreuzaltar und Kanzel sind von Hase gestaltet und in Backstein gemauert. Das Taufbecken wurde 1630 von dem hannoverschen Bildhauer Jeremias Sutel (1587-1631) angefertigt.
- Denkmalbegründung
- Mit der Elisabethkirche baute Hase erstmals eine Gewölbekirche auf basilikalem Grundriss. Die schmalen Seitenschiffe dienen zur Zentralisierung des Kirchenraums und zur Erschließung des für Hase-Kirchen typischen Gestühls ohne Mittelgang (hier unter Beibehaltung der alten Anordnung erneuert). Die konsequente Verwendung von Backstein auch für Zierelemente und für die Innenausstattung unterscheidet die Elisabeth-Kirche von der von Hase zuvor in Hannover errichteten Christuskirche. Von dieser übernommen ist der Umgangschor, hier allerdings als einzigartig erweiterter Zentralraum zur Betonung der liturgischen Bedeutung als Versammlungsort der Gemeinde zur Abendmahlsfeier. Die Elisabethkirche ist als früher neugotischer Sakralbau im Werk Hases beispielhaft für den am Eisenacher Regulativ orientierten protestantischen Kirchenbau und ein herausragender Backsteinbau der Hannoverschen Schule. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund der geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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