Schwedenspeicher
- Landkreis
- Stade
- Gemeinde
- Stade, Stadt
- Gemarkung
- Stade
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Stade
- Adresse
- Wasser West 39
- Objekttyp
- Speicher (Bauwerk)
- Baujahr
- 1692
- bis
- 1705
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30956487
- Objekt-Nr.
- 564
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Freistehender, stattlicher, zweigeschossiger Backsteinbau mit rundbogigem Sandsteinportal mit Pilasterrahmung und gebrochenem Segmentbogengiebel, darin das Monogramm König Carls XII. von Schweden, in der westlichen Giebelfassade. Mit hohem Krüppelwalmdach in Ziegeldeckung; mächtige Lastenaufzüge an den Längsseiten. Erbaut ab 1692 (i) als Speicher und Provianthaus der schwedischen Garnison in Stade direkt über der Ufermauer, fertiggestellt 1705 (a).
- Denkmalbegründung
- Städtebaulich markant steht der alte Schwedenspeicher am nördlichen Ufer des Alten Hafens. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 wurde Stade Hauptsitz der schwedischen Verwaltung, als die Herzogtümer Bremen und Verden als Kriegsentschädigung an Schweden fielen. Zur Versorgung der in der Festung Stade stationierten Truppen wurde 1692 mit dem Bau eines Proviantspeichers begonnen, die Fundamentierungsarbeiten waren 1694 abgeschlossen, anschließend ruhte der Bau bis 1703, als unter Baumeister Luder Seebeck und dem schwedischen Proviantmeister Ketelson unter der Oberaufsicht von Ratszimmermeister Andreas Henne und Staatsmaurermeister Anton Dreyer, die Bauarbeiten wieder aufgenommen und der Bau dann bis 1705 fertiggestellt wurde. Beim Mauerwerk wurden Steine aus dem nach 1682 abgebrochenen Schloss in Bremervörde verbaut. Die schwedische Militärverwaltung nutzte das Gebäude nur bis zum Ende der schwedischen Herrschaft 1712 als Speicher für Getreide. Als Stade 1715 Teil des Kurfürstentums Hannover wurde, diente er dem hannoverschen Militär für seine Zwecke, 1909 ging er in den Besitz der Stadt Stade über. Sie verpachtete ihn an Frachtschiffer, die ihn bis zum Niedergang der Frachtschifffahrt in den 1960er Jahren nutzten. Anschließend verlor er seine Funktion und wird heute als Museum betrieben. Die Erhaltung des barocken Backsteingebäudes liegt aus orts- und wirtschaftsgeschichtlichen Gründen als Zeugnis der zeitweiligen schwedischen Herrschaft in Stade, als Gebäudetyp eines barocken Speichers und in städtebaulicher Hinsicht wegen der orts- und platzbildprägenden Wirkung im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30945709 | Siedlungskern (Ortskern) | Altstadtsiedlung um Hafen und Fischmarkt
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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