St. Cosmae et Damiani
- Landkreis
- Stade
- Gemeinde
- Stade, Stadt
- Gemarkung
- Stade
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Stade
- Adresse
- Cosmaekirchhof
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1250
- bis
- 1682
- Personen
- Hus, Berendt
Schnitger, Arp
Precht, Christian
Benningk, Hermann
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30949234
- Objekt-Nr.
- 537
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Gauss-Steine Arp-Schnitger
- Denkmalthema Gauß: Der Kirchturm diente mehrfach (1839, 1843, 1844) bei der Hannoverschen Triangulation durch Hauptmann Müller und Leutnant Jos. Gauß als Basisstation für Vermessungen.
- Beschreibung
- Unregelmäßiger Backsteinbau mit Vierungsturm. Kern der mehrfach umgebauten Anlage ist ein kreuzförmiger Bau der Mitte des 13. Jahrhunderts, von ihm die Nord- und Westwand des heutigen Schiffes, die Nord- und Ostwand des nördlichen Querarmes und der Kern der Vierungspfeiler erhalten. Der Ostabschluss der Kreuzanlage mit Vierungsturm nicht zu rekonstruieren. In den genannten Außenwänden schlanke Spitzbogenfenster. Die Vierung gewölbt, die Kreuzarme von Anfang an flachgedeckt. Im 15. Jahrhundert Neubau des Chores als dreischiffige, im südlichen Seitenschiff unregelmäßige Anlage. Der achteckige Vierungsturm in seinem sichtbaren Bestand aus dem frühen 16. Jahrhundert, ältere Teile nicht nachzuweisen, Vorgänger jedoch zu vermuten. 1622 Neubau der Ostfassade des Chores mit drei Giebeln, 1650 der südlichen Schiffswand. Beim Stadtbrand 1659 Turmhelm, Dächer und Innenausstattung vernichtet. Bis 1662 Instandsetzung mit Reparatur des Vierungsgewölbes und neuen Holztonnen in Schiff und Chor, 1682 der barocke Turmhelm nach Entwurf von Baumeister Andreas Henne ergänzt. In der Vierung ein achtteiliges frühgotisches Kreuzrippengewölbe mit gebusten Kappen, in den Seitenschiffen des Chores Flachdecken, im Mittelschiff und im Langhaus Holztonnen. Umfangreiche mittelalterliche und vor allem barocke Ausstattung: Gertrudenaltar, spätgotischer Flügelaltar um 1500. Marmortaufbecken 1665, vor einer Wandnische nördlich des Altars. Drei Evangelistenfiguren aus Alabaster, einst am Fuß des Taufbeckens. Kanzel mit Treppenbrüstung, 1663. Sechs schmiedeeiserne Gitter, um 1670, einst als Schranke um das Taufbecken, jetzt zwischen Chor und Nordkapelle als Trennwand verwendet. Altarretabel, 1674-1677 von Bildhauer Christian Precht. Emporen in Vierung und Chor, Brüstungen aus kräftigen Balustern, 1662. Orgelempore 1661, 1910 um eine Fensterachse nach Osten erweitert, dabei die vorderen Stützen hinzugefügt. Orgel, ab 1668 von B. Huß und seinem Gesellen Arp Schnitger. Hauptwerk, zwei Pedaltürme und Rückpositiv, letzteres 1870 in das Hauptwerk einbezogen, 1949 wieder ausgebaut und unter Verwendung alter Dekorationsteile neu aufgebaut. Das Werk weitgehend im Original erhalten. Kabinettscheibe von 1662. Magistratsstuhl im nördlichen Kreuzarm, um 1730. Glasfenster in der Ostwand des Chores 1910. Relief mit Darstellung der Kreuzigung aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Epitaph des Valentinus Löwenfels (+1670). Weitere Epitaphien und Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts. Drei Kronleuchter, der östliche vom Beginn des 17. Jahrhunderts, der mittlere 1663, der westliche 1587, 1683 verändert. Messingkreuz mit gegossenem Korpus, 1663 von B. Vogt, auf dem Altar in der Nordkapelle. Kelch, 1605 vom H. Ruge. Geläut aus vier Glocken, 1663 von H. Benningk.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Cosmae et Damiani in Stade entstand an Stelle eines Vorgängerbaus im 13. Jahrhundert, wurde jedoch seitdem mehrfach erweitert und überformt. Prägend ist der Ausbau nach dem großen Stadtbrand von 1659, als u.a. der ortsbildprägende Turm mit der barocken Haube von Andreas Henne entstand und im Inneren zudem die durch den Brand verloren gegangene Ausstattung nach und nach ersetzt wurde. Die Kirche ist zudem der Mittelpunkt des um sie herum entstandenen Viertels Cosmaekirchhof, das bis heute im Straßenverlauf und in baulichen Zeugnissen ablesbar ist. Die Erhaltung der Kirche St. Cosmae et Damiani liegt daher sowohl aufgrund ihrer orts-, siedlungs-, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung, wegen der künstlerischen Bedeutung im Hinblick auf den Überlieferungswert und die Ausstattung und wegen des prägenden Einflusses auf das Orts-, Platz- und das Kirchhofbild auch in städtebaulicher Hinsicht im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30945682 | Kirchviertel | Cosmaekirchhof
- Weiterführende Links
- Kulturerbe Orgellandschaft Nordwest
Norddeutsche Orgelkultur in Niedersachsen und Europa
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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