St. Mauritius
- Landkreis
- Stade
- Samtgemeinde
- Lühe [Sg]
- Gemeinde
- Hollern-Twielenfleth
- Gemarkung
- Hollern
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hollern
- Adresse
- Alter Schulweg
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1100
- Personen
- Schnitger, Arp
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30916650
- Objekt-Nr.
- 5
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Arp-Schnitger
- Beschreibung
- Saalkirche aus Backstein mit eingezogenem polygonalen Chor. Ältester Teil ist das Mauerwerk des runden Westturmes als Rest eines romanischen Baues, im unteren Teil ursprünglich aus Granit, darüber Backstein, 1983-84 vollständig neu ummantelt; Chor Ende des 18. Jahrhunderts und Schiff 1901 auf gotischen Grundmauern erneuert. Im Inneren hölzerne Tonnendecke. Altarretabel, aus zwei Teilen zusammengesetzt. Ältester Teil ist ein mit Szenen der Passion bemalter Flügelaltar von 1572; ungewöhnlich beim großen zentralen Abendmahlsbild die muldenförmig vertieften und vergoldeten Flammen der Kerzen. Predella und oberer Aufbau mit Zahnschnitt, Karyatiden und seitlichen Hermen, wohl Mitte des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Im Aufsatz Auferstehungsgemälde, daneben qualitätvolle Figuren der Apostel Petrus und Paulus, darüber zwei Putten, als Abschluss eine Kreuzigung. Kanzel um 1670, am Korb gemalte Evangelisten. Bronzetaufbecken auf drei jugendlichen Männern in langen Gewändern aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, ursprünglich mit Bodenring, jetzt mit Backsteinsockel; an der Wandung des Kessels spiegelbildliche Inschrift und Medaillons mit neutestamentlichen Szenen und Heiligen. Hölzerner Taufdeckel mit Laterne aus fünf korinthischen Säulen, um 1660/1662, als Bekrönung eine Figurengruppe mit der Taufe Christi; die mit Balustern geschmückte Taufschranke wohl 18. Jahrhundert. Zugehörig der unter dem Kirchengewölbe angebrachte Taufengel des 17. Jahrhunderts. Nordempore um 1600 und 1756. Westempore um 1690, vermutlich von A. Henne, Stade; darüber die Orgel, 1688-90 von Arp Schnitger geschaffen, 1961 frei rekonstruiert. Weitere Ausstattung sind ein Standbild des heiligen Mauritius aus dem frühen 14. Jahrhundert, heute übermalt, und ein Kelch der Zeit um 1610 von Meister J. v. Greven, Stade.
- Denkmalbegründung
- Die St. Mauritius-Kirche von Hollern steht leicht erhöht auf einer Wurt in der Ortsmitte und bestimmt damit maßgeblich das Ortsbild. Es handelt sich um einen Bau romanischen Ursprungs mit wesentlichen Veränderungen in gotischer Zeit sowie des 18. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Innenausstattung stammt teilweise noch aus dem 14. Jahrhundert. Die große Orgel wurde 1688-90 von Arp Schnitger gefertigt. An der Erhaltung der Kirche besteht somit sowohl aufgrund ihrer orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung, aufgrund der durch die erhaltene Innenausstattung manifestierten künstlerischen Bedeutung und wegen des prägenden Einflusses auf das Ortsbild auch in städtebaulicher Hinsicht ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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