Kirchweg von Püggen nach Zeetze (Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland)
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Luckau
- Gemarkung
- Püggen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Püggen
- Adresse
- Kirchweg
- Objekttyp
- Weg (Verkehr)
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30874898
- Objekt-Nr.
- 64
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Von den wenigen zwischenörtlichen Wegen aus der Zeit vor der Verkoppelung und Flurreform in der Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich nur vereinzelt Teilstücke der alten Kirch-, Toten- bzw. Schulwege erhalten. Immer dann, wenn diese Wege zu den wenigen Kirchdörfern mit Schule, Kirche und Friedhof durch die sumpfigen Niederungen führten, haben sie die Neuordnung des Wegesystems im Rahmen von Verkoppelung und Flurbereinigung überstanden. Neben dem bekannten Kirchweg von Püggen nach Zeetze auf einem Damm mit Kopflinden haben sich weitere, weniger bekannte Kirchwege erhalten, so von Gühlitz nach Meuchefitz und von Guhreitzen nach Bussau. Dabei handelt es sich ausschließlich um reine Fußstiege, die oftmals auf kleinen Dämmen durch die Bruchwälder und Niedermoore zwischen den Dörfern geführt wurden, damit sie ganzjährig begehbar waren. Sie bildeten früher oft die einzige direkte Verbindung zwischen den Dörfern und werden bis heute rege genutzt. Oftmals enden sie heute nicht an der hinteren Pforte des Kirchhofes sondern unweit des Dorfplatzes. Da die Mühlenbäche grundsätzlich auf den Gemarkungsgrenzen verlaufen, führten die Kirchwege oft über hölzerne Fußgängerbrücken oder durch Furten. Entscheidend bei der Wegeführung war die direkte Linie zwischen Dorf und Kirche. Im Zuge der Verkoppelung blieb es bei den angestammten Rechten der Dorfgemeinden zur Nutzung dieser Wege nach dem Gewohnheitsrecht, dass bis in die Gründungsphase der Dörfer im 12. Jahrhundert zurückreichen dürfte. Die Wege wurden im traditionellen Sinn als Schulwege noch bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts genutzt, bis die vielen aus den Küsterschulen hervorgegangenen Dorfschulen geschlossen wurden. Einige Wege, so zwischen Bischof und Bussau über die Gemarkungen von Prießeck, Granstedt, Bausen bis nach Bussau, wurden erst in den letzten Jahren im Zuge der Flurbereinigung zur Schaffung großer, zusammenhängender Ackerflächen überpflügt. Hier künden nur noch kurze Teilstücke von der einstigen Bedeutung. Umso bedeutsamer sind die drei gut erhaltenen Verbindungen zwischen Gühlitz und Meuchefitz, Püggen und Zeetze sowie Guhreitzen und Bussau. Aufgrund der orts-, sozial-, kultur- und siedlungsgeschichtlichen Bedeutung sowie der das Landschaftsbild prägenden Bedeutung dieser Fußwege besteht ein öffentliches Erhaltungsinteresse nach § 3(2) und § 3(3) NDSchG.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des alten Kirchwegs von Püggen nach Zeetze mit den begleitenden Linden besteht aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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