Wirtschaftsgebäude
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Clenze,Flecken
- Gemarkung
- Bausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bausen
- Adresse
- Bausen 7
- Objekttyp
- Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1915
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30833270
- Objekt-Nr.
- 81
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Das lang gestreckte Wirtschaftsgebäude auf der südlichen Grundstücksgrenze zu Hof Nr.8 zwischen Scheune und Haupthaus wurde zusammen mit den angrenzenden Grundstücksmauern 1915 errichtet. Die kleinere Vorgängerbebauung wurde vermutlich 1909 abgebrochen, als die Bauten am 16.12.1909 aus dem Brandkassenbuch gelöscht wurden. Die Neuerrichtung durch den neuen Hofstelleninhaber Gustav Zaus erfolgte mit Eintrag ins Brandkassenbuch zum Neubauwert von 6.265 Mark am 27.04.1915. Der langgezogene Kalksandsteinbau mit den in roten Ziegeln abgesetzten Fenstergewänden, Ortgängen und Gesimsen besteht aus dem Pferdestall am östlichen Ende, der Futterküche am westlichen Ende und dem Schweinestall mit Mittellängsgang in der Mitte. Die mit einer Rauchhaube ausgestattete Futterküche ist unterkellert. Es schließt sich eine Backstube mit einem Schamott-Hausbackofen vom Typ „Rekord“ der Herzberger Backofenfabrik von Willy Appelt an. Von diesem Schamottbackofen mit zwei Backräumen wurde zwischen 1921 und 1951 mehr als 100.000 Stück verkauft. Der Ofen wurde von Willy Appelt (damals noch Borkenhain in Schlesien) um 1920 entwickelt und patentiert. Der Ofen wurde vermutlich zeitgleich mit dem Backofen auf Hof Nr. 5 im Jahr 1939 erneuert, nachdem die Firma die Produktion 1938 von Borkenhain nach Herzberg verlegt hatte. Zwischen den beiden Klappen der Backräume befindet sich nur noch schwer lesbar die Inschrift: „Unser täglich Brot gib uns heute“. Als Decke zum Dachboden diente eine Hohlblockdecke auf eisernen Längsträgern. Ein Zwerchhaus mit Laderker diente der Heubergung auf dem Dachboden, der nicht mit Drempel ausgeführt wurde. Das Dach wurde um 1970 mit großformatigen Zementfaser-Wellplatten eingedeckt. Pferde- und Schweinestall weisen noch die hierfür typischen Ausstattungsmerkmale auf. Der mit Lesesteinpflaster versehene Pferdestall ist mit hoch aufgebockten Futtertrögen ausgestattet, der Schweinestall mit gemauerten Schweinebuchten und Türen nach Norden zum Hofplatz. Aller Fenster und Oberlichter sind mit kleinteilig verglasten Eisenfenster mit Stichbogensturz versehen. Das gut erhaltene und hochwertig vermauerte Wirtschaftsgebäude von 1915 gehört zum üblichen zwischen 1870 und 1940 errichteten, multifunktionalen Bautyp seiner Art. Er ist aufgrund seiner bautypologischen Bedeutung und seiner städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element der Hofanlage Bausen Nr. 7 ein Baudenkmal nach § 3(2) und § 3(3) NDSchG. Zur baufesten Ausstattung gehört auch der um 1939 erneuerte Hausbackofen der Firma Appelt. Stand Kellmann 04.07.2024
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Stallgebäudes der Hofanlage Bausen 7 (Clenze) besteht aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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