Kirchturm Bussau
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Clenze,Flecken
- Gemarkung
- Bussau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bussau
- Objekttyp
- Glockenturm
- Baujahr
- 1400
- bis
- 1500
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30833101
- Objekt-Nr.
- 40
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zwischen Rundlingsdorf und Sandgrube steht inmitten des Kirchhofes in nordwestlicher Randlage von Bussau der mittelalterliche Kirchturm, der über einen Zwischenbau mit dem modernen Kirchenschiff verbunden ist. Der Kirchturm aus einem Mischmauerwerk aus Feldsteinen und Ziegeln hat eine quadratische Grundfläche von 6,4 m. An der Wetterseite nach Westen wurde im 19. Jh. eine 7,30 breite und 0,65 m starke Ziegelwand vorgeblendet, die über Maueranker mit dem Kernbau verbunden ist. Nach Westen wird diese Blendwand durch zwei kräftige Strebepfeiler abgestützt. Das eigentliche Turmmauerwerk besteht aus einem 1,5 m starken Feldsteinmauerwerk mit jüngeren Flickstellen aus roten Mauerziegeln. Der nicht verputzte oder geschlämmte Feldstein ist regellos geschichtet aus gespaltenen und ungespalteten Feld- und Lesesteinen mit dicken Mörtelfugen, wie es typisch für das 15. Jahrhundert ist. Im Obergeschoss des Turmes ab einer Höhe von 4,8 m befindet sich der Glockenstuhl mit Resten eines einst freistehenden Turmgerüstes von 1394 (d). Aufgrund einer Dendrountersuchung mit 6 datierten Bohrproben auch des Glockenstuhls ist mit einer Umbauphase 1445 +-2 (d) zu rechnen, in der das hölzerne Turmgerüst in den heutigen Massivbau integriert wurde. Dabei entstand auch das massive Kirchenschiff, das 1819 durch einen Fachwerkbau ersetzt wurde. Das obere Turmgeschoss ist zu allen Seiten mit jeweils zwei Schallarkaden in den rundbogig geschlossenen Blendnischen versehen. Zum Dachhelm wird das Mauerwerk durch eine jüngere Mauerkrone mit Spitzbogenfries in Backstein abgeschlossen. Das Mauerwerk wurde mehrfach repariert und Instand gesetzt, davon zeugt auch die inschriftliche Datierung "1648". Die heutige Glocke geht zurück auf einen Umguss von 1842 der defekten Vorgängerglocke durch den Glockengießer Kovatsay in Walsrode. Im Zuge dieser Glockensanierung wurde auch der Glockenstuhl Instand gesetzt. Die Eindeckung des Pyramidendaches mit den gebrochenen Kanten in Schiefer erfolgte erstmals 1845, als die alte Holzschindeleindeckung durch einen englischen Dachschiefer in Einfachdeckung ersetzt wurde. Der spätmittelalterliche Kirchturm unterliegt aufgrund seiner bauhistorischen und ortsgeschichtlichen Bedeutung sowie seiner das Landschafts- und Ortsbild prägenden Bedeutung nach § 3(2) und § 3(3) NDSchG einem öffentlichen Erhaltungsinteresse. Literatur: Dirk Wübbenhorst: Dendrochronologische Datierung von Kirchen und Kapellen im Wendland und Folgerungen zur Geschichte der Feldsteinbauten, in: HWJb, 19(2016-2019), S. 81-128, zu Bussau siehe S.93 sowie Abb. 3: Längs- und Querschnitt Turm. Stand, Kellmann, 10.07.2024
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Kirchturms der Kirche von Bussau (Clenze) besteht aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30825683 | Rundlingsdorf | Rundling Bussau (Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland)
- Weiterführende Links
- HKLH, Artikel Bussau
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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