Pädagogische Akademie
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Südstadt
- Adresse
- Bismarckstraße 2
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1929
- bis
- 1935
- Personen
- Kassbaum, Franz Erich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal gem. § 3 Abs. 2 NDSchG
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30809658
- Objekt-Nr.
- 294
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil Hochschullandschaft
- Beschreibung
- Stahlbetonskelettbau mit Backsteinmauerwerk-Fassade, frei stehend in parkartig gestalteter Anlage; L-förmig strukturierter Gebäudekomplex, bestehend aus viergeschossigem Seminartrakt (mit halbrunden Seminarräumen auf der Südseite) entlang der Bismarckstraße, dreigeschossigem Saaltrakt entlang der Stresemannallee sowie gelenkartig integriertem zehngeschossigen Hochhaus mit Verwaltungsräumen. Architekt: Staatliches Hochschulneubauamt Hannover: Franz-Erich Kassbaum, Willi Palaschewski Bauherr: Preußisches Finanzministerium
- Denkmalbegründung
- Die Pädagogische Akademie wurde in der Spätphase der Weimarer Republik auf Initiative des Preußischen Kultusministeriums, das danach strebte, die Lehrerausbildung in Preußen unter Berücksichtigung zeitgenössischer Reformideale zu vereinheitlichen, errichtet. Die Bauaufgabe "Pädagogische Akademie" ist exemplarisch für die Reformbestregungen des preußischen Staates, in den Jahren der Weimarer Republik eine moderne Lehrerausbildung zu etablieren und dafür im gesamten Reichsgebiet, von Bonn bis nach Elbing, repräsentative Neubauten zu errichten. Mit einer programmatisch-modernen Formensprache, deren Entwürfe unter der Oberleitung der Hochbauabteilung des Preußischen Finanzministeriums (Ministerialdirektor Martin Kießling) von örtlichen Staatshochbauämtern stammten, wurden zeitgenössische Tendenzen des Neuen Bauens als auch gestalterische und konzeptionelle Impulse des Dessauer Bauhaus aufgenommen. Als dreidimensionale kubische Komposition aus lagernden und hoch aufragenden Bauteilen sowie betont flächigen Fassaden mit seriellen, den dahinter liegenden Funktionen entsprechenden Fensterformaten, weist der Gebäudekomplex der Pädagogischen Akademie eine exponiert moderne Formgebung auf, in der das Selbstverständnis des preußischen Hochbauwesens als Taktgeber der zeitgenössischen Modernisierungsprozesse - gleichermaßen hinsichtlich der Bauaufgabe als auch der Bauform - zum Ausdruck kommt. Die raumgreifende längliche Kubatur des Seminartrakts bildet, gemeinsam mit der baukörperlichen Dominante des Verwaltungshochhauses an der Westecke, eine Platzwand für die parkähnlich aufgeweitete Bismarckstraße aus, und schafft so einen wichtigen öffentlichen Freiraum am südlichen Rand der eng bebauten Südstadt. Die Erhaltung der Pädagogischen Akademie liegt wegen ihrer Bedeutung für die Kultur- und Geistesgeschichte des staatlichen Hochschulwesens, der bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung als exponiertem Vertreter des Neuen Bauens in der Weimarer Republik und des individuellen künstlerischen Werts der kompositorischen Gliederung des Gebäudekomplexes, sowie aufgrund der prägenden Wirkung auf den Platzraum entlang der Bismarckstraße im öffentlichen Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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