Stadtfriedhof Stöcken

Kriegsgräberstätte Zweiter Weltkrieg in Abt. 54 (2023)

Kriegsgräberstätte Erster Weltkrieg in Abt. 34 (2023)

Grabstätte Brandt-Primavesi mit Teich (2023)

Diagonale Hauptachse mit abzweigenden Wegen von Süden (2023)

Diagonale Hauptachse von Norden (2023)

Muslimische Gräber in Abt. 59 (2023)

Blick über den Teich (2023)

Rhododendronhecken in Abt. 26 (2023)

Urneninsel von Nordwesten (2023)

Urneninsel von Südwesten (2023)

Offiziersgräber in Abt. 34 (2023)

Brunnen in Abt. 34 (2023)

Hauptachse des Hippodroms von Südwesten (2023)

Heckenabteilung 6 mit Brunnen (2023)

Heckenabteilung 6 (2023)

Heckenabteilung 5 (2023)

Hauptachse mit Eichenallee von Süden (2023)

Hauptachse des Hippodroms von Südwesten (2023)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Stöcken
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Stöcken
- Adresse
- Stöckener Straße 68
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1891
- Personen
- Rowald, Paul
Kube, Hermann
Trip, Julius
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30806706
- Objekt-Nr.
- 11
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hannoversche-Stadtfriedhoefe
- Beschreibung
- Der Stöckener Friedhof erstreckt sich im Nordwesten Hannovers auf einer Fläche von 55 Hektar und ist 1891 als zweiter kommunaler Friedhof der Stadt eröffnet worden. Die erste, rund 23 Hektar große Anlage geht auf eine Planung des damaligen Stadtbaudirektors Paul Rowald zurück, der auch die repräsentativen Eingangsbauten mit Kapelle und Leichenhallen entwarf. Ein streng axiales Wegesystem, das parallel zur Stöckener Straße verläuft, bildete das Grundgerüst der neuen Begräbnisstätte mit ihrer zeittypischen strengen Hierarchie von Erbbegräbnissen an den Hauptachsen sowie Wahl- und Reihengräbern in den dahinter gelegenen Grabfeldern. Eine ursprünglich12 Meter breite und von einer zweireihigen Allee begleitete Hauptachse durchschneidet das Wegeraster exakt diagonal von der Kapelle am südlichen Haupteingang ausgehend in nördliche Richtung. Julius Trip, der spätere erste Gartendirektor Hannovers und seit 1890 Leiter der gerade neu gegründeten Städtischen Gartenverwaltung, übernahm die Ausgestaltung der Schmuckanlagen rund um die Eingangsbauten. Sein wesentlicher Anteil, der den Stöckener Friedhof bis heute prägt und so besonders macht, ist jedoch die erste Erweiterung des Begräbnisplatzes ab 1901: Trip plante einen weitläufigen Parkfriedhof, in dem ein künstlich angelegter Teich mit Urneninsel das wesentliche Gestaltungselement bildet. Der Aushub des Teiches konnte zugleich zur Aufschüttung und landschaftlichen Modellierung des Geländes verwandt werden. Südlich an die von hohen Bäumen umstandene Wasserfläche schließt sich eine hippodromförmig angelegte Abteilung an. Wie ein Kranz sollten sich die landschaftlichen Partien auf einer Fläche von 15 Hektar um den älteren, streng architektonisch gehaltenen Teil des Friedhofs legen. So wollte Trip “die Vorzüge der architektonischen und der rein landschaftlichen Behandlung miteinander vereinigen“. Wichtig war ihm, „Bäume und Gehölzmassen so zu verteilen, dass das Auge von keinem Standpunkte aus frei über größere Grabflächen schweifen“ konnte. Hermann Kube, ab 1913 Hannoverscher Stadtgartendirektor, lobte besonders die Bepflanzung der landschaftlichen Partien des Friedhofs: „Eine stimmungsvolle Teichanlage wird von herrlichen Parkpartien mit üppiger, wechselreicher Vegetation, in der Tannen, Kiefern, Zypressen, Rhododendren, pontische Azaleen u.a. vorherrschen, umrahmt.“ Kube ist es auch, der 1913-18 die dritte Erweiterung des bestehenden Friedhofs nach Nordosten plante und sich dabei an den Grundideen des Reformfriedhofs orientierte. Er nahm die diagonale Hauptallee als Mittelachse und schuf mit seiner architektonischen Gestaltung eine nahezu symmetrische Anlage. Die einzelnen, von Hecken gerahmten Abteilungen sind geometrisch angeordnet, ihre ebenfalls häufig durch Hecken geformte Innengliederung erlaubte eine dichte Belegung. Hier befinden sich östlich des Teichs auch die beiden großen Kriegsgräberstätten mit den Soldatengräbern des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Aufrecht stehende Steinkreuze erinnern zudem an die vielen Menschen, die durch die Bombardierungen Hannovers ums Leben kamen. 1964/65 sind große Teile des Stöckener Friedhofs entsprechend einem Gutachten von Werner Lendholt umgestaltet worden. Ein anderes Verständnis von Gestaltung bewirkte in einigen Bereichen eine Abänderung der strengen Wegeachsen und die Aufhebung der platzartigen Erweiterungen an den Kreuzungen. Die Wegebreite wurde reduziert, die einst wassergebundenen Wege befestigt, Alleen und Hecken beseitigt und neue, maschinengerechte Grabraster entwickelt. Auf der Grundlage eines Parkpflegewerks von 1997 konnte ein Teil der verloren gegangenen Alleen und Heckenabteilungen entsprechend den historischen Vorbildern wieder hergestellt werden.
- Denkmalbegründung
- Der Stöckener Friedhof ist ab 1888 als zweiter großer Stadtfriedhof im Nordwesten Hannovers, an der Straße nach Nienburg und weit außerhalb der damaligen Stadtgrenzen, nach Plänen des Stadtbauinspektors Paul Rowald in streng axial-symmetrischen Formen angelegt worden, nachdem der 1864 eröffnete und schon mehrfach erweiterte Engesohder Friedhof voll belegt war. Die bereits 10 Jahre nach seiner Eröffnung nötige Erweiterung konnte als landschaftlich modellierter Parkfriedhof mit "Urneninsel" nach einem Entwurf des Stadtgartendirektors Julius Trip realisiert werden und ist in seiner konsequenten Ausführung und in seinem Erhaltungszustand ein für diese Zeit seltenes Beispiel. Hermann Kube, seit 1913 Stadtgartendirektor, legte seinen Plänen für die zweite Erweiterung eine stärker architektonische Gestaltung im Sinne der Reformfriedhöfe zugrunde und vervollkommnete den Friedhof zu einer nahezu symmetrischen Gesamtanlage, die in ihrem westlichen Teil von dem landschaftlich gestalteten Teil Trips umgeben ist. Einschließlich der Veränderungen der 1960er Jahre sind am Stöckener Friedhof die verschiedenen Gestaltungsvorstellungen, die allein zwischen den 1890er und den 1920er Jahre innerhalb der Gartenkunst vorherrschten, besonders gut ablesbar. Der Stöckener Friedhof ist nicht nur bedeutsam als Werk der wichtigsten Hannoverschen Bau- bzw. Stadtgartendirektoren des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Paul Rowald, Julius Trip, und Hermann Kube. Er ist auch von Bedeutung für die Orts-, Kultur- und Sozialgeschichte Hannovers. Eine besondere bau- und kunstgeschichtliche Bedeutung kommt sowohl den Friedhofsbauten als auch den erhaltenen, oft künstlerisch gestalteten Mausoleen, Einzelgrabmalen und Erbbegräbnissen zu. Die Kriegsgräberstätten sind zudem sowohl von orts- und nationalgeschichtlicher als auch von politischer Bedeutung. Mit seinem alten Baumbestand, dem Wegenetz und den noch erhaltenen strukturierenden Alleen und Hecken sowie der Vielzahl an orts- und personengeschichtlich sowie künstlerisch bedeutsamen Einzelgräbern und Erbbegräbnissen unterliegt der Stöckener Friedhof aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen einem öffentlichen Erhaltungsinteresse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30592227 | Friedhofsanlage | Stadtfriedhof Stöcken
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

Kriegsgräberstätte Zweiter Weltkrieg in Abt. 54 (2023)

Kriegsgräberstätte Erster Weltkrieg in Abt. 34 (2023)

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Diagonale Hauptachse mit abzweigenden Wegen von Süden (2023)

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Blick über den Teich (2023)

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Urneninsel von Nordwesten (2023)

Urneninsel von Südwesten (2023)

Offiziersgräber in Abt. 34 (2023)

Brunnen in Abt. 34 (2023)

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Heckenabteilung 6 mit Brunnen (2023)

Heckenabteilung 6 (2023)

Heckenabteilung 5 (2023)

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