Welfengarten

Blick über die Wiese Richtung Norden (2023)

Rest der ursrünglichen Graft mit neuer Einfassung (2023)

Lavesbrücke im Welfengarten (2023)

Nachzeichnung des barocken Graftverlaufes (2023)

Blick in den Prinzengarten (2023)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Welfengarten
- Objekttyp
- Landschaftspark
- Baujahr
- 18.Jahrhundert
- bis
- 19.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30797564
- Objekt-Nr.
- 1842
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Herrenhaeuser-Gaerten
- Beschreibung
- Der Welfengarten nordöstlich der Nienburger Straße entwickelte sich aus den Anlagen, die zu Anfang des 18. Jahrhunderts für die Halbschwester Georg I. der Gräfin Sophia Charlotte von Platen-Hallermund angelegt wurden und aus dem Entwurf von Louis Remy de la Fosse stammten. Die ursprüngliche Gartenanlage wurde von Ernst August Charbonnier geplant. Im Besitz von König Georg I. entstand ein barocker Garten, der von drei Seiten von einer Graft umgeben wurde. Außerhalb des Gartens wurde ein Nutzgarten- und Wirtschaftsbereich angelegt. Georg II. ließ den Barockgarten durch den Gartenmeister Johann Jonas Christian Tatter zu einem Landschaftsgarten umwandeln. Nordöstlich vom Schloss entstand eine langgezogene Rasenfläche, mit einzelnen Bäumen und Gehölzgruppen an den Seiten und einem Beltwalk entlang der Graft. Im Garten wurden 1828 vermutlich durch Franz Christian Schaumburg Veränderungen durchgeführt. Dabei wurde um 1830 auch die barocke Graft in einen geschwungenen Wasserlauf mit Teichausbuchtungen umgewandelt. Die barocken Strukturen im Nutzgarten- und Wirtschaftsbereich wurden allmählich aufgelöst und zu landschaftlichen Partien umgewandelt. 1859 wurden für die Anlage des Prinzengartens, westlich des Welfengartens Grundstücke angekauft. Der Prinzengarten, von Franz Christian Schaumburg geplant, bot mit seiner ebenen Fläche und der lockeren Pflanzung weitläufige Durchblicke. Es wurde eine fließende Wegeführung mit zurückhaltender Vegetation und ovalen, runden und bohnenförmigen Blumenbeeten gestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Baumbestand zum Großteil zerstört. Mit dem Trümmerschutt des Schlosses wurde 1953 die Graft eingeebnet und im Osten teilweise überbaut. In den 1950er Jahren wurden der Prinzengarten und der Welfengarten, die bis dahin durch eine Mauer und eine Kastanienallee getrennt waren, zusammengelegt. Zum Ende des 20. Jahrhunderts erfolgten weitere Veränderungen. Unter anderem wurde im Nordwesten ein Kinderspielplatz und ein Diagonalweg von der Universität bis zur Hauptmensa am Schneiderberg angelegt. Zwischen 2016-2018 erfolgte die letzte Überarbeitung nach den Plänen von Kamel Louafi und Dörte Eggert-Heerdegen. Hierbei wurde das Wegesystem nochmals überarbeitet und die ehemaligen barocken Strukturen der Graft durch weiße Podeste wieder aufgenommen und sichtbar gemacht.
- Denkmalbegründung
- Der landschaftlich angelegte Welfengarten an der Nienburger Straße wurde im 19. Jahrhundert aus einer barocken Gartenanlage des 18. Jahrhunderts entwickelt. Im 20. Jahrhundert kam es zur Zusammenlegung mit dem benachbarten Prinzengarten und Veränderungen an der Wegestruktur. Die heute vorhandenen weißen Podeste stammen aus einer Überarbeitung durch Kamel Louafi und Dörte Eggert-Heerdegen und lassen die ehemaligen barocken Strukturen der Graft wieder sichtbar erscheinen. An der Erhaltung der Parkanlage des Welfengartens besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Der Welfengarten hat geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte von Herrenhausen, der Stadtbaugeschichte von Hannover und der Landesgeschichte von Niedersachsen. Die Parkanlage hat einen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und hat eine beispielhafte Ausprägung einer landschaftlichen Parkanlage des 19. Jahrhunderts, die sich aus einer barocken Anlage heraus entwickelt hat. An der Entwicklung der Anlage waren verschiedene regional und überregional bekannte Persönlichkeiten beteiligt. Im Park sind regionale und überregional nicht alltägliche künstlerische und handwerkliche Gestaltwerte zu erleben. Der Landschaftspark hat einen prägenden Einfluss auf das Straßenbild der Nienburger Straße und das Ortsbild der Nordstadt. Zudem hat die Parkanlage einen prägenden Einfluss auf das räumliche Gefüge des gesamten Welfengartens und der Herrenhäuser Gärten.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Blick über die Wiese Richtung Norden (2023)

Rest der ursrünglichen Graft mit neuer Einfassung (2023)

Lavesbrücke im Welfengarten (2023)

Nachzeichnung des barocken Graftverlaufes (2023)

Blick in den Prinzengarten (2023)