Wilhelm-Busch-Museum
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Georgengarten 1
- Objekttyp
- Palais
- Baujahr
- 1779
- bis
- 1782
- Personen
- Laves, Georg Ludwig Friedrich
Täntzel, Johann Georg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30797316
- Objekt-Nr.
- 1832
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Herrenhaeuser-Gaerten
- Beschreibung
- Breit gelagerter zweigeschossiger, dreiflügeliger verputzter Bau mit ziegelgedeckten Walmdächern. Der mittlere Flügel ist gegenüber den Seitenanbauten deutlich überhöht, die Fassade ist durch Rustika-Kanten und -Lisenen in Sandstein gegliedert, die Fassaden sind symmetrisch gestaltet, die nördliche Eingangsseite hat ein mittig angeordnetes rustiziertes Portal. Dis südliche Gartenseite wird dominiert durch den in drei Achteln vorspringenden achteckigen Gartensaal, der aus dem Vorgängerbau (einem Lustschloss) übernommen wurde. Erbaut zwischen 1779 und 1782 als Palais für Johann Ludwig von Wallmoden und seine Frau Charlotte Christiane von Wangenheim. Planunterzeichner war „Joseph Gerloff Durchl. Baumeister“, so dass nach heutigem Kenntnisstand dieser als Entwurfs-Verantwortlicher zu bezeichnen ist, beteiligt war außerdem der Hofmaurermeister Johann Georg Täntzel. 1812/17 ging das Wallmoden-Palais in den Besitz des späteren Königs Georg IV. über und hieß fortan "Georgspalais". Das Gebäude wurde unter dem hannoverschen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts vor allem im Inneren klassizistisch überformt und um 1840 mit einer geschwungenen und mit vier großen Kandelabern bestückten Auffahrt versehen. Westlicher Flügel nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verändert wieder aufgebaut. Seit 1949 residiert hier das "Wilhelm-Busch-Museum".
- Denkmalbegründung
- Das heute als Wilhelm-Busch-Museum (Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst) genutzte ehemalige Wallmodensche Palais ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke der Hannoverschen höfischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Das Gebäude wurde unter dem hannoverschen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts vor allem im Inneren klassizistisch überformt und um 1840 mit einer geschwungenen und mit vier großen Kandelabern bestückten Auffahrt versehen. Während der Westflügel im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den Sechziger Jahren sowie erneut 1999/2000 in vereinfachten Formen neu errichtet wurde, blieben der Mittel- und der Ostflügel unbeschädigt, vor allem der Ostflügel hat viel von der barocken Originalsubstanz bewahrt. Wenig bekannt ist heute, dass das ehemalige Wallmoden-Palais als Mittelpunkt des ehemaligen Wallmodenschen Gartens tatsächlich das zentrale Bauwerk des Georgengartens darstellt, der wiederum als Gesamtkunstwerk ohne den Bau nicht vollständig und damit auch nicht denkbar wäre. Initiator des Gartens und Bauherr des Palais war Johann Ludwig von Wallmoden – späterer Reichsgraf von Gimborn. Gemeinsam mit seiner Frau, Charlotte Christiane von Wangenheim, nutzte er das Palais als Sommerresidenz sowie für die Aufbewahrung seiner umfangreichen, auf Italienreisen erworbenen antiken und kunstgeschichtlichen Sammlungen. Die Sammlung und der das Palais umgebende Park waren dabei von Anbeginn an für das Publikum geöffnet – auch hier wird die enge Verflechtung von Bauwerk und Gartenanlage bereits deutlich. Die Erhaltung des spätbarocken Palais liegt somit aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts- und landesgeschichtlichen Zeugniswerts, als typischer Verterter der höfischen hannoverschen Baukultur des 18. Jahrhunderts, wegen des Schauwerts für die Bau- und Kunstgeschichte und als Mittelpunkt des Georgengartens auch wegen des anlagen- und ortsbildprägenden Zeugniswerts im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30591069 | Landschaftspark | Georgengarten mit Gebäuden und Alleen
44893103 | Grünanlage | Herrenhäuser Gärten
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1 10.1: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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