Christuskirche Hannover
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1859
- bis
- 1864
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30794572
- Objekt-Nr.
- 240
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Lutherischer_Kirchenbau Hannover-Unesco-City-of-Music Hannoversche-Schule UNESCO_Karte
- Beschreibung
- Dem nordwestlichen Ende des Klagesmarktes gegenüber gelegene dreischiffige Hallenkirche mit gering ausladendem Querhaus und hohem eingestellten Westturm in neugotischem Stil, erbaut in unverputztem roten Backstein, zum Teil glasiert, mit Bauschmuck und Skulpturen in hellem Sandstein. Charakteristischer Chorschluss in der Art eines Kapellenumgangs mit fünf Segmenten. Bedingt durch steigende Einwohnerzahlen bestand die Notwendigkeit der Gründung einer neuen Kirchengemeinde im Gebiet der heutigen Nordstadt. König Georg V. (1819-1878) beschloss, den Bau, nicht zuletzt aufgrund der Nähe zum neuen Welfenschloss, in repräsentativer Neugotik auf eigene Kosten erstellen zu lassen. Die für über 1100 Sitzplätze vorgesehene Kirche von Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) entworfen und nach fünfjähriger Bauzeit 1864 fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Christuskirche stark beschädigt, die Wiederherstellungsmaßnahmen im Innen- und Außenbereich dauern bis in die Gegenwart an. Neben der erhaltenen Bauplastik im Außenbereich gehören Altar, Kanzel und Taufbecken zu den bauzeitlichen Ausstattungsstücken, darüber hinaus zwei Radleuchter von 1914. 1959-1961 wurde eine Orgel von Hermann Hillebrand eingebaut, die als einzige viermanualige neobarocke Orgel dieser Art angesehen wird. Seit 2014 prägt der Einbau einer Tribüne über einem neu geschaffenen Probenraum für das Kinder- und Jugendchorzentrum den Innenraum des Langhauses.
- Denkmalbegründung
- Die Christuskirche war der erste im 19. Jh. ausgeführte Kirchenneubau im Stadtgebiet Hannover und der einzige, der vollständig privat finanziert war. Der damals u. a. mit dem Bau des Museums für Kunst und Wissenschaft in der Sophienstraße (heute „Künstlerhaus“) bereits zur Bekanntheit gelangte Conrad Wilhelm Hase schuf mit der Christuskirche ein Musterbeispiel des zeitgenössischen protestantischen Kirchenbaus, das als Referenz für die 1861 als „Eisenacher Regulativ“ veröffentlichten Richtlinien galt, einschließlich der bewussten Entscheidung für einen dogmatisch angewandten gotischen Stil. Darüber hinaus gehört die Christuskirche zu den frühen und einflussreichsten neugotischen Bauten in unverputzter Backsteinbauweise, die die Hannoversche Schule weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, der Bekanntheit ihres Erbauers sowie der städtebaulichen Bedeutung besteht ein öffentliches Interesse an der Erhaltung der Christuskirche.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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