Lutherkirche
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- An der Lutherkirche 20
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1896
- bis
- 2006
- Personen
- Hillebrand, Eberhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30794257
- Objekt-Nr.
- 243
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Sandsteinbau mit über rechteckigem Grundriss aufragendem Nordturm, einem kurzen Langhaus, polygonalen Querschiffflügeln und einem rechteckig geschlossenen Chor mit seitlichen Treppentürmen, im Zwickel von Querhaus und Chor befinden sich zwei polygonale Anbauten (ursprünglich Taufkapelle und Sakristei). Bewegte Dachlandschaft in roten Ziegeldeckung. Erbaut 1896 bis 1898 nach Entwurf des hannoverschen Architekten Rudolph Eberhard Hillebrand, damals mit zwei Turmhelmen über dem Nordturm, begleitet von vier Turmfialen in den Ecken und eigenen Turmhelmen über den Treppentürmen am Querhaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Lutherkirche zerstört und nur vereinfacht wieder aufgebaut. Die Ausstattung hat sich nicht erhalten. Seit 2004 ist die Lutherkirche die erste Jugendkirche Norddeutschlands, wofür der Innenraum vom hannoverschen Architekten Bernd Rokahr neu gestaltet wurde. Ein Brand beschädigte 2006 den Turm, den Glockenstuhl, das Galeriegeschoss und das Dach; bis 2008 wurde die Lutherkirche mit leicht erhöhtem Dachaufbau in Reminiszenz an das ursprüngliche Aussehen der Kirche wieder hergestellt.
- Denkmalbegründung
- Eine städtebaulich bedeutende Planung westlich des Engelbosteler Damms erfolgte 1896-98 mit dem Bau der evangelischen Lutherkirche. Durch den Kirchenbau wurde in dem hier regellos angelegten Straßennetz mit der heterogenen Bebauung ein markanter Orientierungspunkt gesetzt. Die Kirche nimmt dementsprechend eine ungewöhnliche Nord-Süd-Orientierung ein, der im Norden angeordneten Doppelturmfassade kommt eine besondere städtebauliche Bedeutung im Hinblick auf das Platz- und Straßenbild zu. Architekt der Kirche war Eberhard Hillebrand, der zwischen 1883 und 1906 für insgesamt sechs hannoversche Kirchen verantwortlich zeichnete – die Lutherkirche ist damit auch als wichtiger Bau im Werk des Architekten bedeutsam, denn der ursprünglich beispielhaft ausgebildete neugotische Kirchenbau, der heute nur noch reduziert erkennbar ist, besaß auch im Inneren eine von Hillebrand konzipierte Ausstattung. Nach der Kriegszerstörung wurden verschiedene Veränderungen im Hinblick der Kirche als Mahnmal der Kriegszerstörungen durchgeführt, so wurden sichtbare Kriegsschäden an den beiden nördlichen Vierungspfeilern belassen, neue Glasfenster im reduzierten Turm eingebracht und 1979 schließlich ebenfalls im Turm in Höhe der Orgel ein Bleiglasfenster mit einer Lutherrose eingesetzt, das ein Geschenk der Patengemeinde St. Markus in Leipzig war, deren nach Plänen von Gotthilf Ludwig Möckel errichtete Kirche 1978 gesprengt worden war. Die Erhaltung der hannoverschen Lutherkirche liegt somit aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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