Hinüberscher Garten

ehemaliger Standort der Einsiedelei (2023)

Druidenaltar (2023)

Teich im ehemaligen Amtmannsgarten (2023)

Apfelstück im Hinüberschen Garten (2023)

Blick zum Quantelholz (2023)

Wiese im Südosten (2023)

Parkdüne, Blick Richtung Südwesten (2023)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Marienwerder
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Marienwerder
- Adresse
- Quantelholz
- Objekttyp
- Landschaftspark
- Baujahr
- 1767
- bis
- 1774
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30790195
- Objekt-Nr.
- 671
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der Hinübersche Garten, der sich im Norden und Osten an das Kloster Marienwerder anschließt, wurde zwischen 1767 und 1774 von dem Amtmann Jobst Anton von Hinüber als Landschaftsgarten im empfindsamen Stil mit freimaurerischen Einflüssen angelegt. Im Park sind Kleinarchitekturen und Gedenksteine, vor allem Gedenkurnen vorhanden. Die gestaltete Landschaft und die landwirtschaftliche Nutzung vermittelten den Eindruck einer „ornamented Farm“ im Auebereich der Leine. Ausgehend von dem ehemaligen Amtmannsgarten nördlich vom Kloster, mit formal gestalteten Staudenbeeten und einem Teich mit Blumeninsel führt das geschwungene Wegesystem auf die Parkdüne. Im Nordwesten liegt der Druidenaltar und Reste der ehemaligen Einsiedelei. Sie gehören zu den inszenierten Landschaftsbildern, die Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurden und von denen nur noch wenige erhalten sind. Das Wegesystem auf dem Dünenrücken wurde im 19. Jahrhundert zu einem geradlinigen Wegesystem verändert. Im Nordosten der Parkdüne steht der „Hexenturm“ mit Aussichtsplattform, die Anfang des 21. Jahrhunderts geschaffen wurde und zahlreiche Blickbezüge in die umgebene Landschaft und die Stadt Hannover zulässt. Im Norden wird die Parkanlage durch die Garbsener Landstraße zerschnitten, an der der Friedhof von Marienwerder liegt, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts hier angelegt wurde. Nördlich davon befindet sich der Glockenberg mit dem Obelisken. Im Süden der Parkdüne öffnet sich der Wald in einen Wiesenbereich. Geschwungene Wege führen in das „Quantelholz“, ein Eichenwäldchen. Westlich davon liegt das sogenannte Apfelstück mit Obstgehölzen, bei der es sich um die ehemalige Bleiche handelt. 1966 wurden auf Grundlage eines Gutachtens von Dr. Alfred Hoffmann erste Instandsetzungsmaßnamen durchgeführt, bei denen es auch zu Veränderungen an der historischen Substanz gekommen ist. Im Zuge des Parkpflegewerkes von Dr. Michael Rohde 1997 wurden Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ausgeführt, die sich am historischen Bestand orientieren.
- Denkmalbegründung
- Der Hinübersche Garten am Kloster Marienwerder, angelegt von dem Amtmann des Klosters Marienwerder Jobst Anton von Hinüber, gilt als einer der frühen Landschaftsparks in Deutschland, die nach englischem Stil angelegt wurden. Durch mangelnde Pflege im 19. Jahrhundert gingen vor allem Staffagebauten und inszenierte Parkbilder verloren, die Grundstruktur blieb allerdings erhalten. Die Parkanlage erhielt im Rahmen des Projektes „Stadt als Garten zur Weltausstellung EXPO 2000“ und mit Hilfe des Parkpflegewerkes von Dr. Michael Rohde sein historisches Bild wieder. Der Hinübersche Garten hatte neben den Anlagen in Wörlitz und dem Park an der Ilm in Weimar eine erhebliche Auswirkung auf die Verbreitung des englischen Landschaftsstils in Deutschlands. An der Erhaltung des Hinüberschen Gartens mit Kleinarchitekturen und Gedenksteinen besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Die Parkanlage hat geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte von Marienwerder und die Stadtbaugeschichte von Hannover. Sie hat Zeugnis- und Schauwerte für die Bau- und Kunstgeschichte sowie eine beispielhafte Ausprägung für einen empfindsamen Landschaftsgarten. Die Anlage hat Zeugniswert als Werk des Amtmannes Jobst Anton von Hinüber, der die Parkanlage in dilettantischer Weise anlegte. Der Hinübersche Garten hat prägenden Einfluss auf das Straßenbild und das Ortsbild von Marienwerder und prägt die Gesamtanlage des Klosters Marienwerder mit der sich anschließenden Parkanlage.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30592238 | Klosteranlage | Kloster Marienwerder und Hinüberscher Garten
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 2: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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ehemaliger Standort der Einsiedelei (2023)

Druidenaltar (2023)

Teich im ehemaligen Amtmannsgarten (2023)

Apfelstück im Hinüberschen Garten (2023)

Blick zum Quantelholz (2023)

Wiese im Südosten (2023)

Parkdüne, Blick Richtung Südwesten (2023)