Kirchturm St. Martins-Kirche
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Linden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Linden-Mitte
- Adresse
- An der Martinskirche
- Objekttyp
- Turm (Bauwerk)
- Baujahr
- 1728
- bis
- 1855
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
Oesterlen, Dieter
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30777699
- Objekt-Nr.
- 1004
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- 1728 errichteter und 1855 von Conrad Wilhelm Hase um eine neugotische Turmspitze ergänzter Glockenturm. Ein überdachter Weg, der einen begrünten Vorhof umschließt, schafft die optische Verbindung zum 1955 nach Entwürfen Dieter Oesterlens geschaffenen Kirchensaal.
- Denkmalbegründung
- Die Martinsgemeinde ist die älteste Kirchengemeinde von Linden, ein Gotteshaus ist bereits 1285 urkundlich belegt. 1728 wurde es durch einen barocken Saalbau ersetzt, dessen Turm wegen Geldmangels nicht vollendet werden konnte. 1855 entwarf Conrad Wilhelm Hase den bis heute bestehenden Backsteinaufbau, der einer der ersten neugotischen Entwürfe des Begründers der Hannoverschen Schule ist. Als am 22. September 1943 die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört wurde, blieb der Turm weitgehend erhalten. Der Hannoversche Architekt Dieter Oesterlen, der schon ab 1946 die Marktkirche wiederaufgebaut hatte, erhielt 1955 den Zuschlag für die Idee, beim Wiederaufbau den Turm zu erhalten, damit die Geschichte zu würdigen und zugleich durch ein modernes Kirchenschiff der Veränderung Lindens vom Dorf zum Industriestandort zu entsprechen. Turm und Kirche hat er dabei getrennt und durch einen überdachten Weg, der einen begrünten Hof umschließt, eine optische Verbindung beider Bauten geschaffen. Oesterlen schuf mit der Martinskirche in Linden einen für den Nachkriegskirchenbau in der Bundesrepublik Deutschland wegweisenden Kirchsaal, der aufgrund seiner künstlerischen Gestaltwerte und seiner Innenraumgestaltung nicht nur von künstlerischer Bedeutung ist, sondern in der Ausprägung seines Gebäudetypus und als Werk Dieter Oesterlens auch geschichtliche Bedeutung hat. Zudem liegt die Erhaltung der St. Martins-Kirche mit ihrem historischen Glockenturm aufgrund ihrer Bedeutung sowohl für die Bau- und Kunstgeschichte als auch für die Stadtbau- und Siedlungsgeschichte im öffentlichen Interesse. Mit ihrem prägenden Einfluss auf das Orts- und das Straßenbild ist sie auch städtebaulich bedeutsam.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 41862850 | Kirchenanlage (Baukomplex) | St. Martins-Kirche mit Turm und Kirchhof
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 2: Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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