Ernst-August-Kanal

Denkmalstatus: Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)

Beschreibung: Etwa 900 m langer Kanal, der geradlinig zwischen dem Wehr des bestehenden Pumpwerks und der Leine südwestlich vom großen Garten verläuft. Seine Ausschachtung erfolgte ab 1718 unter Georg I. durch Soldaten königlicher Bataillone. Er diente als Entwässerungskanal für eine Kehrschlosspumpe, die im Jahr 1720 nach erheblichem Entwicklungs- und Bauaufwand die Große Fontäne im Großen Garten auf 35 m Höhe aufsteigen ließ. Damit war sie die höchste aller europäischen Höfe und eine technische Sensation. 1768 errichtete Hofbaumeister Johann Dietrich Heumann (1728-1774) die westlich der Wasserpumpe gebaute Schleuse, die Frachtschiffen ermöglichte, die Staustufe zu überwinden und den Ernst-August-Kanal als Abkürzung der Wasserstraße Leine zu nutzen. Um im Wettstreit der höchsten Fontänen vorne zu bleiben, ließ Georg V. 1861 das neue Maschinenhaus mit Pumpwerk errichten, der Kanal behielt dabei seine Lage und Funktion.

Denkmalbegründung: An der Erhaltung des Ernst-August-Kanals besteht aufgrund des technikgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung als zentrales Element des räumlichen Gefüges der Herrenhäuser Wasserkunst ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 30592139 | Wasserkunst | Wasserkunst Herrenhausen
44893103 | Grünanlage | Herrenhäuser Gärten

Literatur: PPN: 476188814 | Seitenangabe: 144 - 146

PPN: 601553403 | Seitenangabe: 164

PPN: 605837678 | Seitenangabe: